Die Schach-Welt schaut in diesen Tagen gespannt ins kasachische Almaty, wo am Montag die "World Rapid Chess Championship 2022" begann. Vor Ort sind unter anderem Superstar Magnus Carlsen und der US-Amerikaner Hans Niemann. Beide könnten im Laufe des Turniers erneut aufeinandertreffen. Der nächste Eklat könnte in diesem Fall vorprogrammiert sein, wie Carlsen andeutete.

Die Vorgeschichte zwischen Magnus Carlsen und Hans Niemann ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Der Norweger unterstellte seinem Kontrahenten vor einigen Monaten öffentlich Betrug. Der US-Amerikaner antwortete darauf unter anderem mit einer 100-Millionen-Dollar-Klage gegen den Weltmeister.

Beim Julius Bär Generation Cup Mitte September saßen sich die beiden am virtuellen Brett letztmals gegenüber. Damals brach Carlsen die Partie jedoch nach einem Zug ab und ließ die Situation somit weiter eskalieren.

In Almaty könnte es nun zu einem weiteren Aufeinandertreffen zwischen den beiden Streithähnen kommen. Nicht nur die Schach-Welt stellt sich die Frage: Wird Carlsen diesmal gegen Niemann antreten und die Partie erneut verweigern und so für den nächsten Eklat sorgen?

Carlsen selbst gab sich von "NRK" auf ein direktes Duell gegen Niemann angesprochen schmallippig. Auf die Frage, ob er gegen den US-Amerikaner antreten oder im äußersten Fall gar einen WM-Titel abschenken würde, sagte der Superstar: "Das werdet ihr sehen, wenn es passiert." 

Niemann verweigert Interviews

Niemann entzog sich unterdessen den brisanten Fragen der Medien. Mehr noch: Der 19-Jährige bat sowohl das norwegische als auch das US-amerikanische TV-Team, ihm bei seinen Partien nicht zu nahe zu kommen. Interview-Anfragen lehnte er gleichzeitig kategorisch ab. 

"Niemann hat uns und das amerikanische Fernsehen darum gebeten, auf Distanz zu bleiben. Das werden wir natürlich respektieren. Seine Partien werden wir aber trotzdem verfolgen", sagte "NRK"-Reporter Hans Solbakken zu Niemanns ungewöhnlichem Wunsch.