Nach einer schier endlosen Hängepartie bestätigte der Formel-1-Rennstall Haas Mitte November, dass der auslaufende Vertrag von Mick Schumacher nicht verlängert wird. Stattdessen soll Nico Hülkenberg das US-Team 2023 in bessere Zeiten führen. Der deutsche Routinier war allerdings nicht der einzige Ex-F1-Fahrer, den Haas ernsthaft als Schumacher-Nachfolger in Betracht gezogen hat. Das bestätigte nun Teamchef Günther Steiner.
2019 absolvierte Nico Hülkenberg im Renault seine letzte Saison in der Formel 1. 2020 (Racing Point) und 2022 (Aston Martin) gab sich der 35-Jährige zwar jeweils zweimal als Ersatzmann die Ehre, das Warten auf einen Platz als Stammpilot konnten die Einsätze als "Feuerwehrmann" aber sicher nur bedingt versüßen.
Umso glücklicher dürfte Hülkenberg nun darüber sein, sich im Kampf um das Haas-Cockpit durchgesetzt zu haben. Für einen anderen ehemaligen Piloten bedeutet dies wiederum, dass er nach 2022 erneut ein Sabbatjahr einlegen muss.
Antonio Giovinazzi, der 2019 bis 2021 sein Glück im Alfa Romeo versuchte, war ebenfalls heißer Anwärter auf einen Platz bei Haas, zog aber letztlich den Kürzeren. Der Italiener habe sich "zu Beginn auf der Liste möglicher Fahrer für 2023 befunden", bestätigte Haas-Chef Günther Steiner gegenüber "RacingNews365.com". Letztlich habe man aber "die beste Entscheidung für das Team gewählt".
"Natürlich hat jeder seine eigene Meinung zu Fahrern, aber für das, was wir im Moment vorhaben und, um das Team voranzubringen, war Nico die beste Option für uns", führt der Italiener weiter aus.
Bei den Überlegungen spielte offenbar auch ein Zwischenfall aus dem Jahr 2017 eine Rolle. Damals gerieten Hülkenberg und Kevin Magnussen, der seit 2022 für Haas seine Runden dreht, beim Ungarn GP zuerst auf der Strecke und später im Fahrerlager aneinander.
Über diesen Vorfall und mögliche Vorbehalte gegen Hülkenberg habe er mit Magnussen gesprochen, so Steiner. Der Däne habe aber versichert, dass kein böses Blut herrsche. "Wir müssen dafür sorgen, dass sie sich verstehen, aber ich denke, sie verstehen sich ziemlich gut", ist sich Steiner sicher. "Ich denke, sie können zusammen in den Urlaub fahren, und sie haben Kinder im gleichen Alter. Sie haben eine normale Beziehung."