Es war zu Beginn dieser Woche der vielleicht größte Paukenschlag seit dem Ende der Formel-1-Saison 2022: Die Wege der Scuderia Ferrari und ihrem bisherigen Teamchef Mattia Binotto trennen sich nach insgesamt 28 gemeinsamen Jahren. Seitdem brodelt die Gerüchteküche um den 53-Jährigen immer heißer.
So wurde Binotto, der in seiner Amtszeit als Teamchef beim italienischen Traditionsrennstall eine dürftige Erfolgsbilanz von sieben Siegen in 82 Grands Prix aufweist, zuletzt schon bei Mercedes in leitender Funktion unter Toto Wolff sowie in Frankreich bei Alpine gehandelt.
Vor allem das Team Alfa Romeo wird nun aber mit dem gebürtigen Schweizer in Verbindung gebracht.
Dort könnte Binotto mit dem spannenden Projekt des Übergangs des Alfa-Romeo-Teams hin zu Audi betraut werden. Der deutsche Autobauer steigt bekanntlich zur Saison 2026 in die Formel 1 ein. Wichtige personelle Fragen wie eben die der Teamleitung sind beim Neueinsteiger noch zu klären.
Der italienische Formel-1-Experte Leo Turrini zeigte sich im Interview mit "calciomercato" sicher, dass der bisherige Teamchef der Scuderia tatsächlich bei den Ingolstädtern gehandelt wird.
"Binotto wird bald im Dienste der Konkurrenz stehen. Ich weiß, dass er mit Audi spricht, das 2026 in die Formel 1 einsteigen wird", so der Ferrari-Insider.
Audi wird in drei Jahren die Lizenz von Alfa Romeo übernehmen, dem Schweizer Konstrukteur der Sauber Motorsport AG. Die deutsche Erfolgsmarke wird dann auch als Motoren-Lieferant einsteigen und als Werksteam in der Formel 1 an den Start gehen.
Der derzeitige Alfa-Romeo-Teamchef Frédéric Vasseur wird derweil als möglicher Binotto-Nachfolger bei Ferrari genannt. Der Franzose könnte dabei in die Fußstapfen seines Landsmannes Jean Todt treten, der als Teamchef in der Ära von Michael Schumacher zwischen 1996 und 2006 das erfolgreichste Jahrzehnt der Ferrari-Geschichte in der Formel 1 verantwortete.