Am Dienstag beginnt die neue Weltcup-Saison im Biathlon. Vorab stellen sich die Fans natürlich die Frage, welche Skijägerinnen und Skijäger diesmal dominieren werden. Arnd Peiffer und Erik Lesser schauen in die Glaskugel - und schätzen auch die Chancen der deutschen Mannschaft ein.
Kann der Franzose Quentin Fillon Maillet seinen Gesamtweltcupsieg verteidigen oder schlägt einmal mehr die Stunde des Norwegers Johannes Thingnes Bö? "Das ist die große Frage dieser Saison", so der ehemalige deutsche Biathlet Erik Lesser bei "Biathlonworld". Der 34-Jährige, der im vergangenen März seine Waffe an den Nagel gehängt hatte, hat dennoch einen Favoriten: "Es wird ein enges Rennen mit dem besseren Ende für Johannes."
Der Norweger sei letztlich eher in der Lage, "auf einem etwas höheren Level zu performen", so Lesser. Beim nationalen Saisonauftakt in Sjusjoen habe Bö eine starke Form gezeigt, vor allem beim Schießen. Dritter werde hinter Bö und Fillon Maillet ein "überraschender Norweger - wie jedes Jahr".
Geht es nach Peiffer, ist Bös ärgster Konkurrent nicht der Sieger der Vorsaison, sondern der Schwede Sebastian Samuelsson. Als Dritten tippt der Sprint-Olympiasieger von 2018 den Norweger Vetle Sjaastad Christiansen.
Beim Blick auf die vermeintlich beste Dame in 2022/23 sind sich Lesser und Peiffer einig: Die beiden ehemaligen DSV-Biathleten tippen die Schwedin Elvira Öberg auf Position eins, laut Lesser landet ihre Schwester Hanna zudem auf Rang zwei.
"Ich weiß nicht, wer sie schlagen kann. Marte (Olsbu Röiseland, Anm. d. Red.) und Tiril (Eckhoff) werden nicht antreten können, Doro (Wierer) ist gut aber nicht so schnell. Braisaz ist im Mutterschutz. Nur Denise (Herrmann) ist in der Lage, das Gelbe Leibchen überzustreifen, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie konsequent genug ist", orakelte Lesser. Peiffer sieht die beste deutsche Biathletin indes nicht unter den besten drei Athletinnen, dafür werde sich Röiseland zwischen den beiden Öberg-Schwestern einreihen.
Wie gut die deutschen Biathletinnen und Biathleten grundsätzlich abschneiden werden, ist den beiden TV-Experten zufolge kurz vor dem Saisonstart derweil noch nicht wirklich abzusehen. "Ich kenne die Stärken und Schwächen der deutschen Mannschaft. Wir zeigen oft mehr Schwächen als Stärken. Ich glaube, dass nun mit den beiden neuen Trainern die mentale Stärke sehr viel besser sein wird", so Lesser.
Geht es nach Arnd Peiffer, werden Denise Herrmann und Benedikt Doll die besten Ergebnisse einfahren. "Es wird ihre voraussichtlich letzte Saison, was ihnen noch einmal eine Extraportion Energie geben könnte."