Die skandalösen Methoden von Ex-BVB-Coach André Fuhr bestimmen auch zum Start der Handball-EM 2022 weiter die Schlagzeilen. Die ehemalige norwegische Welthandballerin Stine Bredal Oftedal hat nun erklärt, dass die Enthüllungen rund um den 51-Jährigen für sie nicht wirklich überraschend kamen.
"Hier und da gab es schon länger Gerüchte", sagte Stine Bredal Oftedal auf die Frage von "Dagbladet", ob in der Handball-Szene schon früher über die Methoden von Ex-BVB-Coach André Fuhr gesprochen wurde. Vor gar nicht allzu langer Zeit sei das Thema dann "explodiert", ergänzte die Norwegerin, die mit dem deutschen Handballer Rune Dahmke liiert ist.
Es sei einfach "unglaublich traurig", dass solche Dinge passieren, meinte Oftedal zu den Methoden Fuhrs, dem mehrere Spielerinnen psychische Misshandlung vorwerfen. Vorwürfe, die von einem Bericht des "Spiegel" gestützt wurden.
"Es ist einfach hart für Spielerinnen, die so etwas durchmachen müssen und das Gefühl haben, nicht ernstgenommen zu werden", sagte die ehemalige Welthandballerin, die forderte, dass die Vereine aus diesem Vorfall "so schnell wie möglich" lernen. "So etwas sollte im Sport keinen Platz haben."
Wie sehr Fuhr die Spielerinnen des BVB terrorisierte, ahnte auch Oftedal nicht. Letztlich waren es die Kündigungen von Mia Zschocke and Amalie Berger sowie der Bericht des "Spiegel", die den Stein so richtig ins Rollen brachten und Stück für Stück neue Details über das Fehlverhalten des mittlerweile entlassenen Trainers aufdeckten.
"Was jetzt im Nachhinein als Licht gekommen ist, hatte ich vorher nicht gehört. Aber dass es große Unzufriedenheit gab, darüber wurde schon lange gesprochen", sagte die Norwegerin.
Zur Last gelegt wird dem Trainer neben dem ständigen Psychoterror und dem Missbrauch seiner Machtposition unter anderem sexuelle Belästigung.
So soll Fuhr einigen Spielerinnen Textnachrichten geschickt haben, in denen er ihnen Avancen machte und schrieb, wie "sexy" sie seien. Besagte Nachrichten liegen unter anderem dem schwedischen Sender "SVT" vor. Dazu soll er Spielerinnen mit Entlassung gedroht haben, sollten sie seinen Anweisungen nicht Folge leisten.