Nach der zweiten Niederlage in der Gruppe D der Champions League hat Eintracht Frankfurt erneut die Rote Laterne übernommen. Beim 2:3 bei Tottenham Hotspur bezahlten die Hessen einmal mehr Lehrgeld in der Königsklasse. Außerdem schwelt bei der SGE weiterhin ein Konflikt um den großen Europapokal-Helden der letzten Saison.
Rafael Borré hat als Finalheld von Sevilla großen Anteil daran, dass die Frankfurter Eintracht in dieser Spielzeit überhaupt in der Champions League mitspielen darf. Immerhin erzielte er im Europa-League-Endspiel gegen die Rangers das wichtige Tor zum 1:1 in der regulären Spielzeit und verwandelte später den entscheidenden Elfmeter im Shootout.
Selbst ran in der Königsklasse darf der Kolumbianer jetzt allerdings nur als Edeljoker. Kein einziges Mal stand Borré bisher in der Champions League in der Eintracht-Startelf. Auch gegen Tottenham wurde er am Mittwochabend erst in der 69. Minute beim Stand von 1:3 für den neuen Offensiv-Platzhirschen Randal Kolo Muani eingewechselt.
Eintracht-Coach Glasner will Gespräch führen
Nach der Partie äußerte sich nun auch Cheftrainer Oliver Glasner öffentlich zu der komplizierten Situation mit dem 27-Jährigen, der in seiner ersten Saison noch Publikumsliebling bei den Mainstädtern war: "Momentan ist er so ein bisschen gefangen in dieser nachvollziehbaren Konstellation. Was uns als Eintracht nicht zufriedenstellt", gab Glasner zu.
Er beförderte Borré mehrheitlich in dieser Saison auf die Ersatzbank, erst vier Startelf-Einsätze stehen in Bundesliga und Königsklasse in 2022/2023 zu Buche.
Dass Borré zuletzt keinen Hehl mehr aus seinem Frust bei der Eintracht machte und längst über eine mögliche Winter-Flucht spekuliert wird, kommt bei Glasner hingegen nur mittelmäßig an. Der Österreicher kündigte nach der 2:3-Pleite in London an, den direkten Dialog mit dem Stürmer zu suchen: "Ich werde mit ihm mal ein längeres Gespräch führen. Ich habe einerseits Verständnis, dass er nicht zufrieden ist. Aber es sollte auch nicht die Mannschaft der Leidtragende sein."
In seiner ersten Saison in Frankfurt hatte Rafael Borré insgesamt zwölf Tore in 45 Pflichtspieleinsätzen geschossen.