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Ninja-Ehepaar im Exklusiv-Interview

Angermeier: "Ich wollte immer mehr Hindernisse haben"

14. Oktober 2022 07:21
Franziska und Stefan Angermeier sind erstmals gemeinsam bei NWG am Start
Franziska und Stefan Angermeier sind erstmals gemeinsam bei NWG am Start
Foto: © RTL/Markus Hertrich

Seit 2019 hat Stefan Angermeier keine Staffel Ninja Warrior Germany verpasst, in Staffel 7 tritt er erstmals gemeinsam mit seiner Ehefrau Franziska an. Am Freitag, 14. Oktober, sind die beiden in der dritten Vorrunde zu sehen (20:15 Uhr, bei RTL, RTL+ und im sport.de-Liveticker). Vorbereitet haben sie sich im eigenen Garten-Parcours, in dem sie regelmäßig selbst Wettkämpfe veranstalten.

Im exklusiven sport.de-Interview verraten die beiden vorab, wie es zum Ninja-Garten kam, ob die perfekten Trainingsmöglichkeiten den Erfolgsdruck erhöhen und was die Unterschiede zum Parcours in der TV-Show sind.

Stimmt es, dass ihr den größten Ninja-Parcours Europas im Garten stehen habt? Wie sieht es da aus?

Stefan Angermeier: Ich kann natürlich nicht zu 100 Prozent ausschließen, dass irgendwo noch ein versteckter größerer Ninja-Garten ist. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass meiner der vielfältigste Garten mit den meisten Hindernissen ist. Der Parcours besteht aus einem großen Hauptgestell mit angeschlossener Mega-Wand. Zusätzlich gibt es noch ein etwas kleineres Nebengestell, ein Laché-Gestell und einen Mount Midoriyama, den ich auf bis zu 26 Meter ausfahren kann. Insgesamt umfasst der ganze Ninja-Bereich über 500 Quadratmeter.

Wie kam es dazu?

Stefan: Ich habe die Show durch Zufall 2017 im Fernsehen gesehen. Da lief gerade die zweite Staffel, und ich wusste gleich: Das ist der Sport, den ich machen möchte! Zu der Zeit gab es aber keine Trainingsmöglichkeit in der Nähe, deswegen war für mich klar, dass ich mir selbst etwas bauen muss, wenn ich die Sportart ausüben möchte. Nicht mal zwei Wochen später habe ich angefangen zu planen.

Wolltest du von Anfang an so einen Parcours bauen oder ist das ein bisschen größer geworden als geplant?

Stefan: Für mich ist der Mount Midoriyama immer das Ziel, daher stand der als erstes Hindernis im Garten. Einen festen Plan, wie groß der Parcours werden soll, hat es nie gegeben. Ich wollte immer mehr Hindernisse haben, aber keine anderen dafür abbauen. Daher ist der freie Platz immer weniger geworden und der Parcours musste wachsen.

Mittlerweile ist es aber doch schon so weit, dass ich nicht mehr alle Hindernisse gleichzeitig aufhängen kann.

Franziska, hast du Stefan vor oder nach dem Parcours-Bau kennengelernt?

Franziska Angermeier: Ich kenne Stefan seit über zwölf Jahren, in der Zeit habe ich schon die ein oder andere verrückte Idee mitgemacht. Wir haben 2017 geheiratet und mit dem Hindernisbau hat er ganz geschickt erst kurz danach angefangen, also konnte ich nicht mehr raus [lacht].

Was hast du gedacht, als damit anfing? Gab es Diskussionen?

Franziska: Zuerst habe ich ihn einfach mal machen lassen. Aber als der Parcours schon riesige Dimensionen hatte, musste ich ihn das ein oder andere Mal auch etwas ausbremsen – sonst wäre vom restlichen Garten gar nichts mehr übrig. Zum Glück bespricht er seine neuen Vorhaben immer mit mir, damit passt das dann immer für jeden. Zur Zeit gibt es aber noch Diskussionen, ob das neue Laché-Gestell auf Dauer stehen bleiben darf oder nicht.

Stefan, baust du das alles selbst? Wie schaffst du das?

Stefan: Ja, ich baue alles selbst und habe jede einzelne Stange selbst zusammengeschweißt. Um manche Ungetüme aufzustellen, braucht es aber auch mal den Einsatz der ganzen Familie, da reicht dann der Kran alleine nicht mehr aus. Da ich auch noch Vollzeit in die Arbeit gehe, ist das Ganze nur möglich, weil mir Franziska den Rücken freihält.

Franziska: Genau so ist es. Was den Parcours angeht, habe ich sonst meistens eher eine Beraterrolle.

Gab es schon mal Fails beim Bauen – ist schon mal ein Hindernis zusammengebrochen?

Franziska: Stefan ist ja vom Fach, seine Hindernisse sind immer doppelt und dreifach stabil. Er prüft immer sehr sorgfältig, ob alles passt und schweißt lieber noch eine Stange mehr hin.

Stefan: Zusammengebrochen ist noch nie etwas! Aber natürlich kommt es vor, dass Hindernisse nicht gleich so funktionieren, wie ich mir das vorstelle. Dann muss halt noch mal nachjustiert werden.

Gibt es in dem Garten ein Hindernis, das ihr gerne in der Show hättet – oder andersrum?

Stefan: In der Show hätte ich gerne meinen etwas übertriebenen Rohrschlitten. Der ist wie eine Achterbahnfahrt und das macht sehr viel Spaß. Da würde es in der Show bestimmt einige lustige Abgänge ins Wasser geben. In meinem Garten hätte ich gerne mehr Balancehindernisse aus der Show. Aber die nehmen sehr viel Platz weg und sind meistens sehr aufwendig nachzubauen beziehungsweise abzusichern, wenn man nicht gerade einen Pool hat. Ich baue meistens die dynamischen Hindernisse nach, weil sie extrem viel Spaß machen und man damit seine Technik gut verbessern kann.

Erklärt doch einmal, was ihr alles bei euch im Garten veranstaltet – wie oft habt ihr Besuch in Sportklamotten da?

Franziska: Am Anfang waren gerade kurz vor der Show immer sehr viele Leute zum Trainieren da, teilweise fast täglich. Das hat dann schon sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Inzwischen bündeln wir das meistens und bieten immer wieder Open Gyms an. Das ist dann auch für die Athleten ganz cool, wenn sie zusammen trainieren und neue Sachen ausprobieren können.

Seit 2020 gibt es auch Wettkämpfe bei uns. Letztes Jahr waren es sogar zwei und dieses Jahr drei. Da hilft dann aber auch beim Drumherum die ganze Familie mit, weil so ein Tag schon sehr viel Organisation bedeutet.

Stefan: Ich möchte es halt auch jedem ermöglichen, bei mir zu trainieren, weil es bei mir auch Hindernisse gibt, die es sonst nirgendwo gibt.

Wie oft trainiert ihr beiden selbst bei euch im Garten?

Stefan: Wenn es zur Show hingeht, dann trainiere ich täglich. Ansonsten ist es ganz unterschiedlich, je nachdem, wie es die Zeit zulässt, aber mindestens dreimal pro Woche.

Franziska: Ich habe schon immer ein bisschen mittrainiert, aber ohne Ziel. Seit letztem Jahr trainiere ich aber intensiver.

Stefan ist seit 2017 im Ninja-Sport aktiv und hat seit 2019 auch an allen NWG-Staffeln teilgenommen. Franziska, du bist jetzt zum ersten Mal bei Ninja Warrior Germany dabei, wann hast du mit diesem Sport angefangen?

Franziska: Ich war schon immer bei den privaten Wettkämpfen und der Show als Zuschauer und Unterstützung dabei. Seit letztem Jahr hat es mich aber dann immer mehr gereizt, den Show-Parcours selbst mal auszuprobieren.

Hat dich der TV-Parcours dann noch beeindruckt, wenn der eigene Garten voller Hindernisse ist?

Franziska: Die Dimensionen sind ähnlich wie bei uns zuhause. Bei mir gab es dieses Jahr wieder Zuschauer und das war das, was mich mit am meisten beeindruckt hat. Das Publikum hat eine so gute Stimmung erzeugt, dass ich richtig Spaß im Parcours hatte. Ein weiterer großer Unterschied ist das Wasser unter einem - und dass man nur einen einzigen Versuch hat.

Setzt es euch eigentlich unter Erfolgsdruck, dass ihr die perfekte Trainingsfläche zuhause habt?

Franziska: Mir hat das schon Druck gemacht. Manche haben vielleicht eine gewisse Erwartung, wenn sie unseren Parcours im Garten kennen und denken, ich müsste dementsprechend viel darin trainiert haben. Aber zuhause ist das ja eine ganz andere Situation.

Stefan: Ich muss extrem aufpassen, dass ich mir nicht zu viel Druck mache. Leider gelingt mir das nicht immer und ich kann oft meine Leistung aus dem Training in der Show nicht abrufen.

Du hast dennoch ja bisher immer die Vorrunde geschafft, Stefan. Mit welchem Ziel bist du in die 7. Staffel gegangen?

Stefan: Mein großes Ziel war, an meine Leistung aus dem letzten Jahr anzuknüpfen und noch eine Runde weiter zu kommen, nämlich im Finale in Stage zwei. Aber als erstes Ziel habe ich mir vorgenommen, dieses Jahr in der Vorrunde zu buzzern, weil mir das in den letzten beiden Jahren nicht gelungen ist.

Die Fragen stellte Maike Falkenberg

Einzel 2022

1DeutschlandSamuel Dufner2:47.25m
2DeutschlandAlexander Hille2:57.00m
3DeutschlandBenedikt Sigmund3:11.46m
4DeutschlandJescher Heidl3:14.80m
5DeutschlandTill Von Bothmer3:39.75m

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