Jamal Musiala vom FC Bayern gehörte beim mitunter wilden 3:3-Unentschieden in England zu den besseren deutschen Nationalspielern. Beim englischen Nationaltrainer Gareth Southgate rief der Auftritt des 19-Jährigen große Enttäuschung hervor.
Gegen Ungarn (0:1) hatte Bundestrainer Hansi Flick noch auf Jamal Musialas Startelf-Einsatz verzichtet, diesen dann hinterher öffentlich bereut. Gegen England, wo der Offensivspieler des FC Bayern München lange Jahre ausgebildet wurde, durfte er dann zum insgesamt sechsten Mal von Beginn an für die deutsche A-Nationalmannschaft auflaufen.
Jamal Musiala verdrängte seinen Mannschaftskameraden Thomas Müller auf die Bank und überzeugte bis zu seiner Auswechslung in der 79. Minute. Gegen den Ball zeigte er sich erstaunlich robust, immer wieder gelangen ihm zudem technische Kunststücke.
Mit seinem Dribbling im Strafraum holte er den Elfmeter (51.) heraus, der letztlich zur 1:0-Führung führte. Von sport.de erhielt der Münchner die Note 2,0 - kein anderer deutscher Nationalspieler schnitt besser ab.
Bayern-Star Musiala "ein aufregender Spieler"
Beim Gegner aus England, genauer bei Nationaltrainer Gareth Southgate, wurde seine Leistung bitter zur Kenntnis genommen. Denn: Der gebürtige Stuttgarter lebte in der Kindheit in London, spielte acht Jahre lang für den FC Chelsea und wurde unter anderem in der englischen U16-Nationalmannschaft ausgebildet.
Southgate sagte nach der Partie auf der Pressekonferenz: "Musiala ist ein außergewöhnlicher Spieler. Wir hatten ihn bei uns mit Jude (BVB-Profi Bellingham, Anm. d. Red) in unserer U16 spielen. Er weiß, wie sehr wir ihn mochten, und er weiß, wie sehr wir versucht haben ihn zu behalten."
Letztlich gewann jedoch der DFB das Tauziehen um das Ausnahmetalent, wobei die Spieler des FC Bayern München nach dessen Wechsel in die Bundesliga im Sommer 2019 wohl auch ihren Anteil hatten.
"Er hat aber beim FC Bayern mit acht deutschen Nationalspielern trainiert, die die Gelegenheit hatten, ihn zu beeinflussen", führte Southgate aus: "Das ist eine Schande. Er ist ein sehr spezielles Talent."
Der 52-Jährige musste nach dem direkten Duell letztlich anerkennen, dass Musialas Auftritt im Wembley-Stadion "exzellent" gewesen sei: "Er ist ein aufregender Spieler."