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Hat Hans Niemann gelogen?

Schach-Zoff eskaliert: Schwere Vorwürfe gegen Carlsen-Gegner

09. September 2022 09:37
Superstar Magnus Carlsen hat ein echtes Schach-Beben ausgelöst
Superstar Magnus Carlsen hat ein echtes Schach-Beben ausgelöst
Foto: © IMAGO/Sri Loganathan

Nächste Runde im Schach-Skandal um Superstar Magnus Carlsen. Nachdem der Norweger dem US-Amerikaner Hans Niemann indirekt Betrug unterstellte, wehrte sich der 19-Jährige mit einer Brandrede gegen die Vorwürfe. Jetzt kommt raus: Niemanns Aussagen entsprachen nicht der Wahrheit.

Gegen die Betrugsvorwürfe, die Magnus Carlsen indirekt und einige Größen der Schachszene direkt gegen Hans Niemann erhoben, hatte sich der US-Amerikaner zuletzt noch lautstark gewehrt.

Zwar gab der 19-Jährige zu, in seiner Karriere schon zwei Mal in Partien auf der Plattform "chess.com" Computer-Hilfe in Anspruch genommen zu haben. Dies seien allerdings seine einzigen beiden Verfehlungen gewesen, versicherte er.


Mehr dazu: Carlsen-Opfer feuert nach Betrugsvorwürfen zurück


Niemann wurde nach seiner Partie gegen Carlsen von der weltweit größten Schach-Plattform und deren kommenden Live-Turnieren ausgeschlossen. Der Großmeister beklagte sich anschließend, "chess.com" habe ihn zu unrecht und ohne Begründung gesperrt. Am Freitagmorgen (MEZ) äußerte sich endlich auch "chess.com" zu den Vorwürfen Niemanns - und warf dem US-Amerikaner Lügen vor!  

In einer Stellungnahme erklärte das Portal: "Wir haben Hans Niemann kontaktiert, um ihm unsere Entscheidung, ihn von 'chess.com' und unseren Events auszuschließen, zu erklären." Der brisante Teil folgte ein Satz später: "Mit Blick auf unsere Entscheidung haben wir ihm detaillierte Beweise vorgelegt, inklusive Informationen, die seine Aussagen zu der Zahl und Schwere seiner Betrügereien auf 'chess.com' widerlegen."

Heißt: Laut "chess.com" hat Niemann nicht "nur" zwei Mal in Partien auf der Plattform betrogen, sondern häufiger und womöglich auch in wichtigeren Partien. 

Man habe den 19-Jährigen nun zu einem Austausch eingeladen, "damit er eine Erklärung und Antwort abgeben kann". Dieser Austausch solle mit dem Ziel erfolgen, "eine Lösung zu finden, durch die Hans wieder auf 'chess.com' spielen kann", heißt es in dem Statement. 


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Kurz zuvor hatte sich Niemann via Twitter an seine Kritiker gewandt und geschrieben, ihr Schweigen spreche Bände. "Wenn es echte Beweise geben würde, warum zeigt sie niemand?", schrieb Niemann, der damit einen wichtigen Punkt ansprach, denn bewiesen wurde sein angeblicher Betrug bis heute nicht.

Ob "chess.com" seine Beweise für weitere Betrügereien Niemanns auf der Plattform veröffentlichen wird, bleibt abzuwarten. 

Auch der Druck auf Magnus Carlsen steigt

Mittlerweile steigt in der Debatte auch der Druck auf Superstar Magnus Carlsen, der sich seit seinem kryptischen Tweet, in dem er Niemann indirekt Betrug unterstellte, noch nicht wieder geäußert hat. Der norwegische TV-Experte Torstein Bae sieht den Weltmeister nun am Zug.

"Es [der Tweet] war eine seltsame Entscheidung von Magnus. Normalerweise meldet man so etwas den Organisatoren, die sich dann mit dem Thema beschäftigen. Jetzt sehen wir eine Entwicklung, die bedeutet, dass sich Magnus äußern muss", sagte Bae dem "Dagbladet". 

30.04.2023
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