AlphaTauri hat auf die wüsten Beschimpfungen in den Sozialen Medien und die Verschwörungsvorwürfe, die nach dem Großen Preis der Formel 1 in den Niederlanden aufkamen, reagiert.
Was war passiert? In der 42. Runde des Grand Prix von Zandvoort fuhr Yuki Tsunoda in seinem AlphaTauri-Boliden an die Box, um sich frische Reifen zu holen. Zu diesem Zeitpunkt war Mercedes-Pilot Lewis Hamilton noch mittendrin im Kampf um den ersten Platz. Doch weil Tsunoda ein loses Rad vermutete, ereignete sich ein kurios anmutender Ablauf: Erst musste er seinen Boliden abstellen, nach einem kurzen Hinweise über Funk schließlich neustarten und erneut an die Box fahren.
Nach einem unmittelbar darauffolgenden Reifenwechsel klagte Tsunoda ein weiteres Mal bei der Ausfahrt, der Reifen sei "nicht richtig fest" und erneut sollte er seinen AlphaTauri an den Rand fahren und abschalten.
Diese Aktion hatte allerdings den Einsatz des virtuellen Safety Cars zur Folge, der ausgerechnet Max Verstappen im Schwesterteam Red Bull in die Karten spielte und Hamilton wohl die Chance auf den Sieg raubte.
Mercedes-Boss Toto Wolff wütete nach dem Rennen am "Sky"-Mikrofon. "Das ist etwas, auf das ich einen näheren Blick werfen würde. Das hat eventuell den Ausgang des Rennens beeinflusst. Vielleicht hätten wir gewonnen", sagte Wolff unter anderem.
Die Rennsimulationen hätten vorhergesagt, "dass Max [hätte er seinen zweiten Stopp nicht während der VSC-Phase absolviert, Anm. d. Red.] acht Sekunden hinter uns zurück auf die Strecke gekommen wäre. Das hätte uns eine faire Möglichkeit gegeben. Der Sieg war möglich", so der Silberpfeil-Boss.
Wie Wolff vermuteten auch die Nutzer in den Sozialen Netzwerken eine Verschwörung zwischen den beiden verschwesterten Rennställen AlphaTauri und Red Bull. Einige ließen sich zu fiesen Beleidigungen gegenüber Tsunoda und seinem Team hinreißen, andere nahmen Red-Bull-Strategin Hannah Schmitz in die Schusslinie.
AlphaTauri wollte die Anschuldigungen derweil nicht auf sich sitzen lassen, teilte am Montag mit: "Wir haben immer unabhängig, fair und mit dem höchsten Maß an Respekt und Sportsgeist an Wettkämpfen teilgenommen." Tsunoda habe einen Fehler am Auto gehabt, "den das Team nicht sofort bemerkte und der dazu führte, dass er auf der Strecke stehen blieb".
Eine Untersuchung der Stewards ergab inzwischen, dass ein defektes Differenzial für das unrunde Fahrgefühl sorgte, die Räder zumindest sollen korrekt montiert gewesen sein. Einer möglichen Verschwörung nahm die Untersuchung gleichzeitig den Wind aus den Segeln. Deshalb betonte auch AlphaTauri: "Etwas anderes anzudeuten, sei "beleidigend und kategorisch falsch."
Auch Red-Bull-Ingenieurin Schmitz nahmen die AlphaTauri-Verantwortlichen in Schutz. "Es ist unglaublich traurig, einige der Äußerungen und Kommentare zu lesen, die sich an unser Team und an die Strategiechefin von Red Bull Racing, Hannah Schmitz, richten", hieß es weiter in der Erklärung.
Ein solches hasserfülltes Verhalten könne nicht toleriert werden. "Die Anschuldigungen sind unakzeptabel, unwahr und komplett respektlos gegenüber Hannah und uns", so das Team.