Bei den Verantwortlichen des FC Bayern herrscht wenige Tage vor dem Saisonende Transfer-Panik. Das berichtet "Bild".
Nachdem im Februar Niklas Süle seinen durchaus überraschenden und obendrein ablösefreien Wechsel zum BVB publik gemacht hatte, war klar: Der FC Bayern braucht einen Ersatz. Immerhin ist der deutsche Nationalspieler Bayerns Innenverteidiger mit den meisten Einsätzen 2022/23.
Zahlreiche Kandidaten wurden daher mit einem Wechsel zum FC Bayern in Verbindung gebracht, an Möglichkeiten mangelte es auf dem Transfermarkt nicht. Da etwa die Verträge von Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach), Andreas Christensen und Antonio Rüdiger (beide FC Chelsea) Ende Juni auslaufen, zählte das Trio lange zu den Favoriten. Auch Nico Schlotterbeck (SC Freiburg) wurde lange in München gehandelt.
Zum FC Bayern wird allerdings keiner dieser vier Spieler wechseln: Ginter geht nach Freiburg, Schlotterbeck zum BVB. Christensen steht vor einem Wechsel nach Barcelona und Rüdiger zieht es zu Real Madrid. Vor allem der Rüdiger-Transfer dürfte ein weiterer Coup der Königlichen sein, die sich im Vorjahr schon David Alaba geangelt hatten.
FC Bayern bot Rüdiger einen Fünfjahresvertrag
Dass der deutsche Nationalspieler auch dem FC Bayern durchaus gut zu Gesicht gestanden hätte, ist Sportvorstand Hasan Salihamidzic laut "Bild"-Fußballchef Christian Falk aber viel zu spät klar geworden. Demnach habe erst das Aus in der Champions League gegen den FC Villarreal zu einem Umdenken bei "Brazzo" geführt.
Die Pleite in der Königsklasse habe die Bayern "nachdenklich" und gar "panisch" gemacht und letztlich zu der Erkenntnis geführt, dass dem Kader die nötigen Leader in der Abwehr fehlen. Salihamidzic habe daher persönlich beim Rüdiger-Management angerufen und einen Fünfjahresvertrag angeboten.
Zu jenem Zeitpunkt sei dessen Wechsel zu Real Madrid aber schon zu 90 Prozent durch gewesen. Obendrein soll es die erste direkte Kontaktaufnahme des Bayern-Sportvorstandes gewesen sein, zuvor hatte Marco Neppe als Technischer Leiter nur losen Kontakt zur Rüdiger-Seite gehalten.
Pikant ist die Parallele zu Nico Schlotterbeck, bei dem die Führungsebene des FC Bayern ebenfalls lange abwartete und sich unentschlossen zeigte. Letztlich soll Cheftrainer Julian Nagelsmann laut "Sport Bild"-Infos aber selbst zum Hörer gegriffen haben, um den Verteidiger für den FC Bayern zu begeistern. Da hatte Schlotterbeck aber schon dem BVB zugesagt, der monatelang an der Verpflichtung gearbeitet hatte.
Hasan Salihamidzic ließ derweil jüngst durchblicken, dass der FC Bayern in der Innenverteidigung sogar mit dem gleichen Personal in die neue Saison gehen könnte. Durch den Wechsel von Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui könnte Benjamin Pavard auf seine Lieblingsposition in der Abwehrzentale rücken.