Das neue Regelwerk zur Saison 2022 hat die Kräfteverhältnisse in der Formel 1 mächtig durcheinandergewirbelt. Ferrari ist zurück bei den Top-Teams der Königsklasse, außerdem ist das Fahrerfeld insgesamt wieder enger zusammengerückt. Mitverantwortlich für die neuen Regularien ist Ross Brawn, Sportdirektor der Formel 1 und langjähriges "Superhirn" in den Teams von Rekordweltmeister Michael Schumacher. Er beantwortete jetzt die spannende Frage, wie Schumi selbst wohl mit einem derart neuen Reglement zurecht gekommen wäre.
Ross Brawn arbeitete als Technischer Direktor sowohl bei Benetton und Ferrari als auch später als Teamchef bei Mercedes mit Michael Schumacher zusammen, feierte mit der deutschen Sportlegende all seine sieben Weltmeistertitel.
Brawn zeigte sich im Gespräch mit der "Sport Bild" überzeugt: "Das wäre genau sein Ding gewesen. Er war doch früher der Letzte am Samstagabend vor dem Rennen, der das Fahrerlager verlassen hat", schwelgte der 67-Jährige in Erinnerungen an den Rekordchampion.
Die Fahrer sehen sich in diesem Jahr mit zum Teil gravierenden Veränderungen der Aerodynamik, des Fahrverhalten des Autos sowie des Reifenmanagements konfrontiert. Gerade für detailversessene Piloten wie Michael Schumacher seien Regeländerungen in der Formel 1 daher immer eine besondere Herausforderung gewesen, betonte Brawn.
"Er saß stundenlang mit mir und den Ingenieuren über Daten und Zahlen. Er wäre fasziniert, dies alles mit den Ingenieuren zu analysieren. Er wäre großartig in dieser neuen Ära. Michael würde die neue Formel 1 lieben!", so der Brite, der seit 2017 den Posten des Formel-1-Sportdirektors bekleidet.
Michael Schumacher hatte in seiner Formel-1-Karriere 91 Grand-Prix-Siege in 307 Rennen gefeiert und sich siebenmal den WM-Titel gesichert.