An Julian Brandt scheiden sich beim BVB die Geister. Kein Wunder, schließlich schwankt kein anderer Profi der Dortmunder mehr in seinen Leistungen als der 25 Jahre alte Offensiv-Allrounder. Borussia-Coach Marco Rose weiß um die Schwachstellen seines Schützlings, vertraut ihm dennoch weiterhin.
Fürs Erste dürfte Julian Brandt seinen Platz in der BVB-Startelf zementiert haben. Nach zwei Toren in der Vorwoche beim 2:0-Erfolg in Stuttgart ließ der gebürtige Bremer beim jüngsten 6:1-Kantersieg gegen den VfL Wolfsburg zwei Vorlagen folgen (sport.de-Note 1,0).
Aktuell steht der deutsche Nationalspieler bei 16 Scorerpunkten in der Liga, nur Erling Haaland (26) und Marco Reus (23) weisen teamintern bessere Werte auf.
Dass Brandt trotzdem regelmäßig in die Kritik gerät, hängt mit seinem altbekannten Phlegma zusammen. Zu oft taucht der Edeltechniker gegen physisch starke Gegner unter oder bringt seine Mitspieler mit schlampigen Pässen in die Bredouille.
Dortmunds Trainer Marco Rose ist die Problematik nicht neu. "Er ist ein Spieler, der das Stadion mit einem Hackentrick aufwecken kann. Aber er kennt seine Themen, ich kenne seine Themen. Wir arbeiten dran", zitieren die "Ruhr Nachrichten" den 45-Jährigen, der beim BVB ein durchwachsenes Premierenjahr erlebt.
Generell spiele Brandt eine "sehr ordentliche Saison", betonte Rose, zugleich habe es jedoch "eine Phase" gegeben, in der dem früheren Leverkusener "die Galligkeit gefehlt hat". In dieser Zeit hätte er "zu wenig in die Zweikämpfe investiert".
Kritik, die der Gescholtene angenommen hat. "Das ist auch bei mir ein Prozess", verriet Brandt, der seit 2019 in Dortmund unter Vertrag steht.
Immerhin: Seine letzten Darbietungen haben sein Standing bei den Westfalen wieder verbessert. Zwischenzeitlich galt der 25-Jährige schon als Streichkandidat, mittlerweile dürfte der noch bis 2024 gebundene Profi wieder fest(er) im Sattel sitzen.