Der frühere Ski-Star Felix Neureuther hat die Bedingungen beim Olympischen Riesenslalom am Sonntag kritisiert.
"Die Verhältnisse sind heute ein bisschen grenzwertig, muss ich sagen. Unheimlich schwierig. Es war keiner fehlerfrei. Bei solchen Verhältnissen, da macht jeder Fehler", analysierte der mit Corona infizierte "ARD"-Experte in einer Videoschalte nach dem ersten Durchgang, in dem unter anderem DSV-Hoffnung Alexander Schmid ausgeschieden war.
Die alpinen Starter hatten am Sonntag in China mit schwierigen Sichtverhältnissen zu kämpfen. Erstmals während der Olympischen Spiele hatte auf den Pisten extremer Schneefall eingesetzt. Die Goldmedaille sicherte sich letztlich Top-Favorit Marco Odermatt.
Der Österreicher Manuel Feller, der im zweiten Durchgang ausschied, stieß ins selbe Horn wie Neureuther. "Heute ist es von den Bedingungen eher grenzwertig. Null Sicht, fast schon gefährlich. Vor allem das Ziel ist eine Katastrophe, ich weiß nicht, was sie sich da denken", kritisierte Feller im "ORF" die Entscheidung der Jury für einen Start des Wettbewerbs. Er hätte sich eine Verschiebung auf den morgigen Montag gewünscht, so der Ski-Rennfahrer weiter.
ÖSV-Trainer klagt: "Armutszeugnis für den Skisport"
Neureuther bedauerte, dass ausgerechnet Schmid zu einem Leidtragenden der äußeren Umstände wurde: "Der Alex tut mir von Herzen leid, weil er es richtig gut umgesetzt hat. Aber wenn du riskierst bei solchen Verhältnissen, dann kann ein Ausscheider mal passieren."
Bei besseren Verhältnissen wäre der DSV-Athlet für Neureuther durchaus ein Kandidat für die vorderen Plätze gewesen. "Er ist genial in den Lauf reingekommen. Meines Erachtens der, der am besten ausgeschaut hat, was die Materialabstimmung angeht und auch, wie er die Schwünge getroffen hat", beschrieb der 37-Jährige.
Der Riesenslalom war nicht das erste Event der Olympischen Spiele auf den Pisten in Yanqing, das im Nachgang kontrovers diskutiert wurde.
In den ersten Tagen der Spiele hatte starker Wind mehrfach für Verschiebungen der Trainings geführt. In der alpinen Kombination gingen am Donnerstag dann nur 27 Läufer an den Start.
Ferdinand Hirscher, langjähriger österreichischer Trainer und Vater von Weltklasse-Athlet Marcel Hirscher, sprach in diesem Zusammenhang im "Kurier" von einem "Armutszeugnis für den Skisport".


