Am kommenden Freitag starten die olympischen Winterspiele 2022 in Peking. Bereist am Samstag steht der erste Wettbewerb der Biathlon-Konkurrenz an. Um 17 Uhr Ortszeit (10 Uhr MESZ) startet die Mixed-Staffel, in der sich auch das deutsche Team Erfolgschancen ausrechnet. Doch jetzt machen eisige Temperaturen Probleme.
"Wir hatten befürchtet, dass es sehr kalt werden würde und das war es auch", sagte der norwegische Nationalmannschaftsmanager Per Arne Botnan zur norwegischen Tageszeitung "Verdens Gang".
Die Wettkämpfe der Biathleten werden etwa 200 Kilometer nordwestlich entfernt von Peking in der Provinz Hebei ausgetragen. Genauer gesagt im Skigebiet Zhangjiakou. Hier finden auch die Events der Skilangläufer, Nordischen Kombinierer, Skispringer, Ski Freestyler und Snowboarder statt. Knapp 1800 Meter über dem Meeresspiegel liegt die Arena, in der um Medaillen gekämpft wird.
Kaltes Wetter war für die kompletten Winterspiele zwar gemeldet, doch am Montagmorgen war es eisiger als gedacht. Das bekamen auch die norwegischen Goldhoffnungen Tiril Eckhoff und Mart Olsbu Roiseland zu spüren. Bei gefühlten minus 27 Grad absolvierten die beiden Biathletinnen ihre Trainingseinheit. Beide hatten sich gut vorbereitet und gingen mit mehrfacher Kleidung, Wärmecreme, Schutztape und Kältemasken auf die Piste. Normalerweise werden die Rennen der Biathleten ab minus 20 Grad abgesagt.
"Es war etwas besser als befürchtet", meinte Per Arne Botnan. "Es fühlt sich aber sehr kalt an. Ein bisschen wie minus 13 Grad in Östersund."
Ein kalter Wind sorgte dafür, dass die angezeigten 17 Grad minus sich noch frostiger anfühlten. Auch die schwedischen Langläufer um Superstar Charlotte Kalla, Ebba Andersson und William Poromaa bekamen die Kälte zu spüren. "Das sind wir aus Schweden gewohnt", betonte Poromaa gegenüber der schwedischen Zeitung "Sportbladet".
Olympia: Meteorologe sieht keine Gefahr für Biathlon-Wettbewerbe
Laut der ehemaligen Olympia-Zweiten Liv Grete Skjelbred ist die Kälte auch eher ein größeres Problem für die Biathleten. "Ich bin selbst schon bei minus 20 Grad gefahren. Schlimmer ist es in gewisser Weise für die Biathleten, die auf Gefühl in den Fingern angewiesen sind. Beim Biathlon kommt es nicht nur auf die Atmung an. Sie müssen in der Lage sein, sich an Ihren Fingerspitzen warm zu halten.", erklärte die dreimalige Olympia-Teilnehmerin zur "VG".
Der Meteorologe des Schwedischen Olympia Komitees, Tomas Martensson, sieht aber keine Gefahr für die Wettbewerbe bei den Winterspielen in Peking.
"Bei minus 15 bis minus 20 Grad denkt man wirklich viel nach. Die Athleten haben bei minus 18 grad überlegt, ob sie das Training absolvieren oder nicht", sagte Martensson dem "Sportbladet". "Am Freitag wird es eventuell wieder richtig windig, danach sieht es aber so aus, als würde es nur kalt werden und wir dem Wind aus dem Weg gehen."