Obwohl Jonjoe Kenny nur eine Saison für den FC Schalke 04 aufgelaufen ist, genießt der frühere Leihspieler bei vielen Knappen-Fans noch einen exzellenten Ruf. Zurück beim FC Everton rückte der Außenverteidiger wieder ins zweite Glied - kein Wunder also, dass der Außenverteidiger auf seine Zeit in Gelsenkirchen wehmütig zurückblickt.
Nur drei Mal durfte Jonjoe Kenny in der laufenden Saison in Pflichtspielen für Everton ran. Toffees-Trainer Rafael Benítez vertraut hinten rechts wie schon seine Vorgänger auf Kapitän Seamus Coleman, rotiert wird höchstens im Pokal.
Zufrieden sein kann Kenny aus sportlicher Sicht daher nicht, war er vor eineinhalb Jahren doch mit mächtig Rückenwind aus Deutschland zu seinem Stammverein zurückgekehrt.
Warum es ihn 2019 überhaupt in den Ruhrpott verschlug, hat der 24-Jährige nun verraten. "Ich bin damals zu Schalke gegangen, weil es ein sehr großer Verein mit einer tollen Historie ist", erklärte Kenny im "Transfermarkt"-Interview.
Der Abwehrmann ergänzte: "Liverpool damals verlassen zu haben und auf mich allein gestellt zu sein, war etwas, was mich sehr weitergebracht hat. Ich habe meine Zeit in Deutschland sehr genossen. [...] Der Schritt war extrem wertvoll für meine Entwicklung."
Immerhin 34 Mal wurde Kenny vom damaligen S04-Trainer David Wagner eingesetzt, sammelte dabei zwei Tore und drei Vorlagen. Bei den Anhängern stieg er in Windeseile zum neuen Liebling auf.
"Schalke war damals wirklich alles für mich, die Fans haben mich so schnell akzeptiert und ich werde dafür immer dankbar sein", betonte der ehemalige englische U21-Nationalspieler.
Er habe "sehr schnell zum Klub und den Mitspielern gepasst, weil ich immer Vollgas gebe, egal ob im Training oder im Spiel", verriet Kenny. Gelsenkirchen sei für ihn so "tatsächlich zu einer zweiten Heimat geworden".
Umso enttäuschter war der Defensiv-Akteur, als 2020 feststand, dass die Leihe nicht verlängert wird. "Es war tatsächlich ein schwerer Moment für mich. Normalerweise lassen sich Spieler ausleihen, um einfach nur Fußball zu spielen. Aber ich habe innerhalb einer Saison eine sehr hohe Wertschätzung für den Verein und generell für die Bundesliga entwickelt", blickte Kenny zurück.
Sein persönliches Fazit: "Ich wäre gerne bei Schalke geblieben, allerdings hat sich seit meinem Abgang auch vieles verändert." Zuvorderst natürlich die Ligazugehörigkeit, mittlerweile kicken die Königsblauen schließlich zweitklassig.
Der Abstieg habe ihn "geschockt und niedergeschlagen" zurückgelassen, gestand Kenny, der seinem Ex-Verein für die Zukunft nur das Beste wünscht: "Ich hoffe wirklich, dass Schalke dahin zurückkommt, wo der Verein hingehört, und wieder in den größten Wettbewerben spielt. Der Klub wird immer einen Platz in meinem Herzen haben."