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Freiburger Pleite für Streich "unglaublich"

Bittere Pleite für Christian Streich und den SC Freiburg
Bittere Pleite für Christian Streich und den SC Freiburg
Foto: © Weis/TEAM2sportphoto via www.imago-images.de
28. November 2021, 11:42

Christian Streich hat sein 300. Bundesligaspiel auf der Trainerbank des SC Freiburg verloren - und konnte es nicht fassen.

Nach seinem Jubiläum ohne angemessenes Geschenk wählte Christian Streich Worte, die so gar nicht zu seinem Gesichtsausdruck passen wollten.

"Es hat mir wahnsinnig Spaß gemacht, hier zu spielen", schwärmte der Kulttrainer des SC Freiburg nach seinem 300. Bundesligaspiel an der Seitenlinie, "in einem wunderbaren Stadion, es ist toll hier, das ist für mich Fußball."

Dem Lobgesang auf den VfL Bochum und die besondere Atmosphäre im engen Ruhrstadion aus den 1970ern, die dem Fußball-Traditionalisten aus dem Breisgau so viel besser gefällt als der Eventcharakter in den Multifunktionsarenen, folgte jedoch Ratlosigkeit.

"Dass wir dieses Spiel verloren haben, ist unglaublich", sagte der 56-Jährige. Um das 1:2 (0:0) beim Aufsteiger zu verdauen, brauche er "zwei, drei Tage".

Manuel Riemann "unheimlich wichtig" für den VfL Bochum

21 Torschüsse, 60 Prozent Ballbesitz, deutliche spielerische Überlegenheit - Streichs Sportclub zeigte dem Bundesliga-Rückkehrer Bochum über weite Strecken die Grenzen auf. Und scheiterte am Ende doch - "an einem sensationellen Torhüter", wie der Jubilar befand, "und an uns selber."

Manuel Riemann verhinderte nach dem Gegentor durch Philipp Lienhart (51.) mit mehreren Glanzparaden die zweite Bochumer Heimniederlage. Der meinungsstarke Keeper, sonst um keinen Kommentar verlegen, schwieg diesmal und ließ andere reden.

"Wir wissen, dass er in der Mannschaft unheimlich wichtig ist", sagte Trainer Thomas Reis in der "ARD", "dass er auch mal über das Ziel hinausschießt. Aber du brauchst solche Typen, die polarisieren."

Individuelle Fehler beim SC Freiburg

Dass das Spiel noch kippte und der VfL mit seinen Saisontreffern elf und zwölf die Punkte 14 bis 16 einfuhr, lag auch an individuellen Fehlern der Freiburger.

Erst verspielte Nicolas Höfler im Aufbau den Ball und leitete den Ausgleich durch Sebastian Polter (54.) ein, dann rutschte Lienhart aus und ermöglichte dem eingewechselten Milos Pantovic (82.) einen spektakulären Schlussakkord: Zum zweiten Mal traf der Serbe aus der Nähe der Mittellinie - diesmal aus knapp 45 Metern.

"Das ist einfach Instinkt. Ich hatte sofort das Gefühl, dass er reingeht", sagte Pantovic, der beim 2:0 gegen die TSG Hoffenheim vor drei Wochen aus über 60 Metern getroffen hatte, bei "Sky".

Klassenerhalt wäre "großartiger Erfolg" für den VfL Bochum

Mit dem vierten Pflichtspielsieg in Folge im Ruhrstadion ist Bochum nach elf Jahren Zweitklassigkeit wieder richtig in der Bundesliga angekommen - und hat einen Fan dazugewonnen.

"Ich finde, wenn Bochum in der Bundesliga bleibt, und ich bin überzeugt, dass sie bleiben, dann wäre das ein großartiger Erfolg", meinte Streich, der seit Samstag erst der sechste Trainer mit 300 oder mehr Bundesligaspielen für einen Klub ist.

Die eigene dritte Niederlage in Folge, die insgesamt 113. als SC-Chefcoach, aber wollte nicht in seinen Kopf: "Das ist eines der ungerechtesten Ergebnisse, die ich bisher erlebt habe als Trainer."

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