Mit der Verpflichtung des zuvor vereinslosen Marc Rzatkowski sorgte der FC Schalke 04 vergangene Woche für eine Überraschung auf dem Transfermarkt. Der Neuzugang hat die negative Entwicklung des Revierklubs in den vergangenen Monaten intensiv verfolgt.
"Das war unglaublich für mich", sagte Rzatkowski der "WAZ". "Das kann man gar nicht so richtig mit Worten beschreiben, was da eigentlich alles falsch gelaufen ist. Und da muss ja dann auch einiges falsch gelaufen sein. Aber so etwas passiert im Fußball. Das kann man manchmal gar nicht so richtig steuern, wenn man im Negativstrudel ist."
Der gebürtige Bochumer will Schalke nun helfen, sich wieder aus dem selbst eingebrockten Schlammassel zu befreien. "Es besser zu machen ist auch irgendwie mein Antrieb. Ich werde jetzt nicht der neue Leroy Sané. Dafür bin ich ja auch zu alt und habe vielleicht auch nicht ganz die Qualität. Aber ich möchte gern so in ein paar Jahren zurückschauen und sagen können: 'Hey, ich war Teil einer richtig geilen Mannschaft, die den Verein wieder in die richtige Richtung gelenkt hat, um dann wieder solche Spieler zu haben.'"
Rzatkowski, dessen Vertrag bei Red Bull New York Ende 2020 ausgelaufen war, berichtete von mehreren Anfragen anderer Klubs, "aber da war nichts dabei. Entweder hat es von meiner Seite nicht gepasst oder von der Vereinsseite her nicht. Ich habe ganz lange auf mein Gefühl oder meinen Instinkt gehört."
Schalke sei der "größte Verein" seiner Karriere, sagte der frühere Profi des FC St. Pauli. "Ich habe da mega Bock drauf, es macht mir unglaublich viel Spaß. Und es erfüllt mich auch mit sehr viel Stolz."
Seine persönliche Verbindung zu S04-Sportchef Rouven Schröder, mit dem er einst beim VfL Bochum zusammenarbeitete, sei "nicht das ausschlaggebende Kriterium" für seine Verpflichtung gewesen, sagte Rzatkowski. "Ich glaube, da haben viele Faktoren eine Rolle gespielt. Es waren einige Puzzleteile, die dann zu meinen Gunsten gefallen sind. Ich bin aber auch überzeugt von mir selbst, dass ich der Mannschaft weiterhelfen kann – von der Qualität her."
Ein zeitnahes Debüt im königsblauen Trikot ließ der 31-Jährige offen. Trainer Dimitrios Grammozis habe "ein ganz gutes Gespür" dafür, wann es für einen Kaderplatz reiche, so Rzatkowski.