Aufgrund eines Verlusts von 72,8 Millionen Euro plant Borussia Dortmund in der restlichen Transferperiode keine größeren Einkäufe mehr. Das hat BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke im Rahmen der Bilanzpressekonferenz bestätigt.
"Mit dem Standing von Borussia Dortmund könnten wir vielleicht noch 100 Millionen einholen, aber das wäre wirtschaftlich nicht sinnvoll. Wenn sich auf der Abgangsseite nichts mehr tut, wird auf der Zugangsseite nichts mehr passieren", erklärte Watzke, der Nachverpflichtungen aufgrund möglicher Verletzungen nicht gänzlich ausschließen wollte.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat der BVB einen Umsatz in Höhe von 334,2 Millionen Euro erzielt - 36 Millionen Euro weniger als in der Saison 2019/20. Das Minus beläuft sich auf 72,8 Millionen Euro (-44 Millionen Euro).
"Der Verlust ist hoch, aber wir hatten immer das Gefühl, dass wir Herr unserer Zahlen sind", erklärte Watzke über die Finanzen. Besonders die Geisterspiele haben dem Revierklub in den vergangenen Monaten zu schaffen gemacht. In der anstehenden Saison hofft der BVB wieder auf mehr Zuschauer.
"Ich sehe aktuell kein ausverkauftes Haus. Aber ich sehe mit einer höheren Impfquote den Weg zu höheren Zuschauerzahlen. Vier Spiele bei der EM in München haben zu sechs Infektionen geführt. Da dürfen wir keine Panik machen", so der 62-Jährige, der im Zuge der Pressekonferenz auch die öffentlich-rechtlichen Sendern für ihre Berichterstattung bei der abgelaufenen Europameisterschaft kritisierte.
Demnach wären "ARD" und "ZDF" während ihrer EM-Übertragungen zu stark die ausverkauften Stadien wie in Ungarn eingegangen, meinte Watzke, der den Sendern gar eine Art "Bashing" vorwarf.
Gleichzeitig bedankte sich der BVB-Boss bei der Politik für die Zusammenarbeit, forderte jedoch zugleich: "Jetzt ist die Zeit gekommen, mutig Entscheidungen zu treffen und nicht alles damit lösen kann, den Laden abzuschließen."
Die wichtigsten Aussagen zum Nachlesen:
"Wir favorisieren schon das 2G-Prinzip (Genesen oder Geimpft). Inzidenz 35 ist aus meiner Sicht nicht mehr zielführend. Man muss mehrere Parameter nehmen."
"Wir haben einen Titel geholt und waren im Viertelfinale der Champions League. In der Meisterschaft wollen wir uns verbessern. Platz drei ist nicht der Anspruch von Borussia Dortmund."
"Ich sehe aktuell kein ausverkauftes Haus. Aber ich sehe mit einer höheren Impfquote den Weg zu höheren Zuschauerzahlen. Vier Spiele bei der EM in München haben zu sechs Infektionen geführt. Da dürfen wir keine Panik machen. Ich hoffe, dass da morgen Beschlüsse und Entschlüsse gefasst werden, zu mehr Freiheiten für die Menschen."
"Wir haben uns, wie der FC Bayern, klar dazu positioniert und daran wird sich nichts ändern."
Auf die Frage, ob er aufgrund der Corona-Pandemie ein sinkendes Interesse an der Fußball-Bundesliga befürchte, kritisiert Watzke ein vermeintliches "Bashing" der öffentlich-rechtlichen Sendern während der Europameisterschaft. Demnach hätten ARD und ZDF während ihrer Übertragungen zu stark die ausverkauften Stadien wie in Ungarn kritisiert, meint Watzke.
"Mit dem Standing von Borussia Dortmund könnten wir vielleicht noch 100 Millionen einholen, aber das wäre wirtschaftlich nicht sinnvoll. Wenn sich auf der Abgangsseite nichts mehr tut, wird auf der Zugangsseite nichts mehr passieren - alles zum Stand jetzt."
Laut Geschäftsführer Watzke wird es vorerst keinen Gehaltsverzicht geben. Dieser sei aktuell auch nicht geplant.
Das Konzernergebnis betrug im vergangenen Geschäftsjahr bei -72,8 Millionen Euro (Vorjahr: -44 Millionen Euro).
Im Bereich der Werbung und TV-Vermarktung hat der BVB 334,171 Millionen Euro eingenommen.
Nun führt Finanzchef Thomas Treß durch die Zahlen.
"Marco Rose ist ein Trainer, die wie die Faust aufs Auge zu Borussia Dortmund passt. Er hat ein klares Konzept, eine klare Ansprache an die Mannschaft. Da habe ich großes Vertrauen, dass wir auf dieser Position sehr gut besetzt. Deswegen gehen wir mir verhaltenem Optimismus in diese Saison."
"Mit einem anderen Geschäftsmodell und vollen Kassen würde man vielleicht noch mal etwas (auf dem Transfermarkt, Anm. d. Red.) machen. Das verbietet sich in der aktuellen Situation aber."
"Der erste Sieg ist getan, da kann man unserer Mannschaft und dem Trainerteam ein großes Kompliment aussprechen. Der Sieg in Wiesbaden hat mir sehr gut gefallen. Die Vorbereitung war sehr schwer, da uns sehr viele Spieler gefehlt haben. Das war teilweise schon grotesk."
"Wenn ihr wollt, dass wir sowas wie Normalität erreichen und ihr wieder ins Stadion wollt, dann lasst euch impfen."
"Jetzt ist die Zeit gekommen, um mutige Entscheidungen zu treffen und nicht alles damit zu lösen ist, dass man den Laden abschließt", fordert der Geschäftsführer von der Politik. Hinzu solle die Politik nicht nur auf die Inzidenzen gucken, so Watze weiter.
"Natürlich hatten wir oft auch unterschiedliche Positionen, aber wir hatten immer eine Verbindung zu den politischen Entscheidern wie Ministerpräsident wie Armin Laschet oder Gesundheitsminister Jehns Spahn. Wir hatten immer das Gefühl, dass sich um uns gekümmert wird."
Der Umsatz für das jüngste Geschäftsjahr beläuft sich auf 334,2 Millionen Euro. Im Vorjahr lag diese Zahl noch bei 370,2 Millionen Euro.
Zunächst begrüßt Watzke die anwesenden Medien und informiert über den Ablauf der Pressekonferenz.
Nur noch wenige Minuten, dann äußern sich Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Finanzchef Thomas Treß über die finanzielle Situation.