Die Zusammenarbeit zwischen Michael Schumacher und Ferrari ist bis heute eine der erfolgreichsten Epochen in der Geschichte der Formel 1. Doch beinahe hätte der Rekordweltmeister die Scuderia schon im Jahr 1998 wieder verlassen.
Laut Mercedes' ehemaligen Motorsport-Chef Norbert Haug verhandelte Michael Schumacher Ende der Neunziger mit McLaren über einen Wechsel.
"Ich habe immer Witze gemacht, dass wir eines Tages zusammenarbeiten müssen", sagte Haug im Podcast "Beyond the Grid": "Es gab 1998 geheime Verhandlungen, aber wir sind damals nicht zusammengekommen."
Mit seinen beiden Weltmeisterschaftstiteln mit Benetton galt Schumacher in der Formel 1 bereits zu diesem Zeitpunkt als Star. Bei Ferrari, für die der Kerpener von 1996 bis 2006 fuhr, musste Schumacher allerdings lange auf seinen ersten Triumph warten.
Norbert Haug: "Gute Beziehung" zu Michael Schumacher
"Er hat fünf Jahre für die Weltmeisterschaft gebraucht und wir waren Konkurrenten, aber neben der Rennstecke hatten wir immer eine gute Beziehung", sagte Haug über Schumachers Zeit beim italienischen Traditionsrennstall.
Über zehn Jahren später fanden die Motorsport-Ikone und Haug dann doch noch zusammen. Schließlich überzeugte der heute 68-Jährige den sich damals im Ruhestand befindenden Schumacher im Jahr 2010 von einen Engagement bei Mercedes.
"Wir waren damals ein kleines Team im Aufbau", blickte Haug schon 2016 gegenüber der "WAZ" auf Schumachers Schritt zu den Silberpfeilen zurück: "Michael hat sehr geholfen, die Weichen so zu stellen, dass unsere späteren Erfolge möglich wurden. Bei all der Aufbauarbeit hat Michael sehr stark geholfen, mit den Qualitäten eines Topmanagers."
Jedoch sprang für Schumacher in seinen drei Saisons bei Mercedes kein weiterer WM-Titel heraus. "Mein Plan war eigentlich, mit Michael Schumacher im Mercedes-Silberpfeil noch einmal die ganz großen Erfolge einzufahren - also das zu erreichen, was mittlerweile seit 2013 passiert - und ihn dann seine Karriere auf diesem Hoch beenden zu lassen", resümierte Haug die späte Zusammenarbeit: "Aber der Durchbruch als Spitzenteam verzögerte sich um ein Jahr, weil wir alles auf eine große Zukunft setzten."