Nach knapp zwei überaus erfolgreichen Jahren beim FC Bayern hat Trainer Hansi Flick eine neue Herausforderung gefunden. Obwohl auch zwei spanische Giganten intensiv um den 56-Jährigen gebuhlt haben, hat der DFB das Rennen um den Fußballehrer für sich entschieden.
Wie der DFB am Dienstag bestätigte, wird Hansi Flick nach der Europameisterschaft im Sommer das Amt des Bundestrainers übernehmen und somit die Nachfolge von Joachim Löw antreten.
Flick wird die Nationalmannschaft unter anderem bei der kommenden WM in Katar als auch bei der Europameisterschaft 2024 in Deutschland betreuen.
"Ich bin sehr stolz, dass es uns gelungen ist, Hansi Flick für den Posten des Bundestrainers zu verpflichten. Er stand von Anfang an ganz oben auf meiner Wunschliste", sagte Oliver Bierhoff, DFB-Direktor Nationalmannschaften und Akademie, zur Verpflichtung.
Flick erklärte in einer ersten Stellungnahme: "Es ging jetzt doch alles auch für mich überraschend schnell mit der Unterschrift, aber ich bin sehr glücklich, ab dem Herbst als Bundestrainer tätig sein zu dürfen. [...] Meine Vorfreude ist riesig, denn ich sehe die Klasse der Spieler, gerade auch der jungen Spieler in Deutschland. So haben wir allen Grund, die kommenden Turniere, zum Beispiel die Heim-EM 2024, mit Optimismus anzugehen."
Er freue sich darauf, seine Vorstellungen und Ideen auch in der Akademie und anderen Mannschaften des DFB einzubringen, ergänzte der Münchner Triple-Trainer. Nun sei aber nicht wichtig, was ab September werde, betonte Flick: "Sondern die anstehende EM, für die ich Jogi Löw, Marcus Sorg, Andy Köpke und der Mannschaft den größtmöglichen Erfolg wünsche."
Das Gehalt des zukünftigen Bundestrainers liegt laut "Bild" unterhalb seines bisherigen Salärs in München. Dort hatte Flick ca. 6,5 Millionen Euro eingestrichen. Vor der nun erfolgten Einigung sollen "harte Verhandlungen" zwischen Flick und dem DFB geführt worden sein, schrieb das Blatt.
Kurz zuvor hatte der "kicker" noch berichtet, dass Flick in Europa "heiß begehrt" sei. Dem Fachmagazin zufolge hatten die Bosse der LaLiga-Giganten FC Barcelona und Real Madrid "die Verpflichtung dieses Fußball-Lehrers zur Chefsache gemacht".
Barcas intensive Bemühungen hätten unlängst in einem Videocall zwischen Flick und Präsident Joan Laporta gegipfelt, auch zu Real-Oberhaupt Florentino Pérez habe es "direkten Kontakt" gegeben.
Problem: Flick soll von der Idee, nach Spanien zu gehen, nur wenig gehalten haben. Flick spricht kaum Spanisch - keine einfachen Voraussetzungen für den Deutschen, dessen Arbeit laut "kicker" extrem von "seiner kommunikativen Menschenführung" geprägt ist.
"Ich habe mit dem Spanischen schon mal angefangen. Doch das ist nicht so einfach", gestand Flick in einem Interview mit dem "Sportbuzzer".
Oliver Bierhoff (DFB-Direktor): "Ich bin sehr stolz, dass es uns gelungen ist, Hansi Flick für den Posten des Bundestrainers zu verpflichten. Er stand von Anfang an ganz oben auf meiner Wunschliste. Die menschlichen und fachlichen Qualitäten von Hansi Flick kenne und schätze ich seit unseren vielen gemeinsamen erfolgreichen Jahren bei der Nationalmannschaft. In der Zeit bei Bayern München hat er gezeigt, wohin er eine Mannschaft als Cheftrainer führen kann. Wir sind uns schnell über die Zusammenarbeit und künftige Aufgaben einig geworden. Es war für mich wichtig, noch vor Beginn der Europameisterschaft Klarheit zu schaffen. Wir haben ein großes gemeinsames Ziel: zurück an die Weltspitze."
Peter Peters (1. DFB-Vizepräsident): "Es ist eine wunderbare Sache, dass Hansi Flick nun als Bundestrainer zum DFB zurückkehrt. Seit seiner schon erfolgreichen Zeit hier hat er sich noch einmal als Persönlichkeit und als Trainer hervorragend weiterentwickelt - das haben nicht zuletzt seine fantastischen Erfolge mit dem FC Bayern gezeigt."
Rainer Koch (1. DFB-Vizepräsident Amateure): "Wir danken dem FC Bayern München und seiner Führungsspitze, die sehr kooperativ den DFB dabei unterstützt hat, den Weg für den Bundestrainer Hansi Flick freizumachen."
Stephan Osnabrügge (Schatzmeister): "Oliver Bierhoff hat die Gespräche im Auftrag des Präsidiums sehr diskret und zielgerichtet geführt. Der Präsidialausschuss war jederzeit über den aktuellen Stand informiert. Es ist gut, dass wir alle frühzeitig Klarheit haben und uns nun voll und ganz auf das bevorstehende Turnier konzentrieren können."