Nach der peinlichen 1:5-Pleite gegen den VfB Stuttgart zieht Borussia Dortmund Konsequenzen und trennt sich von Lucien Favre. Das gab der BVB am Sonntag bekannt.
"Wir alle sind Lucien Favre dankbar für seine hervorragende Arbeit in den vergangenen zweieinhalb Jahren, in denen er mit seinem Team zwei Vizemeisterschaften errungen hat. Als Fachmann und als Mensch ist Lucien Favre über jeden Zweifel erhaben", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
Sportdirektor Michael Zorc ergänzte: "Es fällt uns schwer, diesen Schritt zu gehen. Gleichwohl sind wir der Meinung, dass das Erreichen unserer Saisonziele aufgrund der zuletzt negativen Entwicklung in der gegenwärtigen Konstellation stark gefährdet ist und wir deshalb handeln müssen."
Bis zum Saisonenende soll der zweite Co-Trainer Edin Terzic die Mannschaft betreuen.
Bereits bei der 1:2-Niederlage vor zwei Wochen gegen Köln und beim 1:1 vor einer Woche in Frankfurt war die Borussia unter den eigenen Ansprüchen geblieben, der Rückstand der fünftklassierten Dortmunder auf Titelverteidiger Bayern München beträgt nach elf Runden fünf Punkte. Der Vertrag mit Favre lief bis zum Ende der Saison.
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Favre hatte Dortmund sowohl 2019 als auch 2020 in der Bundesliga auf Platz zwei hinter Bayern München geführt. In der Champions League erreichte der BVB unter dem Schweizer jeweils das Achtelfinale. Die am Mittwoch zu Ende gegangene Gruppenphase der laufenden Saison in der Königsklasse schlossen die Dortmunder auf Platz eins ab.
Trotz der guten Arbeit geriet Favre im Ruhrpott früh in die mediale Kritik. Auslöser war die erste Saison unter seinen Fittichen, als der BVB einen zwischenzeitlichen Vorsprung von neun Punkten auf die Bayern noch aus der Hand gab. Außerdem zogen die Dortmunder in den Direktduellen mit dem Rekordmeister fast immer den Kürzeren. Vier von fünf Liga-Partien gegen die Bayern verlor Dortmund unter Favre, zwei davon sehr deutlich.
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Nach der Peinlich-Pleite gegen Stuttgart meldete sich auch Favre zu Wort. Die erste Reaktion klang wie eine Kapitulationserklärung. "Das war eine Katastrophe. Wir waren sehr, sehr schlecht. Das geht nicht. Wir waren heute nicht da", sagte der Dortmunder Trainer bei "Sky".