Es war ein fast schon unwürdiger Schlussakt, den die Vereinslegende Claudio Pizarro am Montag beim Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen erlebte. Im Relegations-Rückspiel beim 1. FC Heidenheim (2:2) musste der 41-Jährige 90 Minuten lang zuschauen, wie seine Teamkollegen mit Ach und Krach die Erstklassigkeit retteten.
Chefcoach Florian Kohfeldt entschuldigte sich auf der anschließenden Pressekonferenz sogar öffentlich dafür, dass er dem besten Werder-Stürmer der letzten Jahrzehnte keinen Einsatz in seinem letzten Pflichtspiel als Profi mehr gewähren konnte.
"Ich war nach dem Spiel bei ihm und habe mich entschuldigt, dass ich ihn in seinem letzten Spiel nicht mehr bringen konnte. Die Situation war einfach nicht da", so Kohfeldt, der sofort anschloss: "Ich kann meinen Hut nicht tiefer ziehen und mich nicht tiefer verbeugen vor Claudio Pizarro und dem, was er für Werder Bremen, für die Bundesliga geleistet hat."
Wie geht es weiter mit dem Peruaner, der es seit 1999 auf sagenhafte 490 Bundesligaspiele für Werder Bremen, den FC Bayern und den 1. FC Köln brachte und damit sogar Ikonen wie Sepp Maier, Lothar Matthäus oder Michael Zorc hinter sich ließ?
Zunächst einmal betonte der Oldie, es nicht bereut zu haben, die letzte Saison bei den Bremern noch absolviert zu haben, obwohl es über die Rolle des Edel-Reservisten nicht mehr hinausging: "Ich hatte noch Lust. Und ich konnte den Jungs auch noch etwas vermitteln für die Zukunft", meinte Pizarro am Mittwoch in einer Medienrunde.
Nach einer Ruhepause, in der sich der 71-malige peruanische Nationalspieler von den Strapazen der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit samt Relegation erholen will, könnte es die abermalige Rückkehr zum FC Bayern München geben. Schon in der aktiven Karriere wechselte Pizarro munter zwischen seinen beiden Herzensvereinen hin und her, spielte in seiner Karriere insgesamt viermal für Werder und zweimal für den FC Bayern.
Trainerjob keine Option für Pizarro
Offensichtlich gibt es vom deutschen Rekordmeister auch eine konkrete Offerte für den einstigen Offensivmann, der in München stolze neun Saisons unter Vertrag stand: "Ich habe immer gesagt, dass ich das Angebot interessant finde, beim FC Bayern etwas zu machen", stimmte Pizarro zu.
Es könnte offenbar auf eine ähnliche Funktion hinauslaufen, wie sie auch die einstigen Münchner Champions-League-Sieger Giovane Elber und Bixente Lizarazu ausüben. Die beiden sind als Markenbotschafter für den FC Bayern aktiv.
Eines schloss Pizarro für seine Zukunft allerdings bereits aus. Wie er gegenüber "Sky" betonte, sieht er sich künftig nicht auf der Trainerbank: "Ich will etwas machen, dass auch noch genug Zeit für mich habe. Wenn ich Trainer bin, muss ich jeden Tag da sein und bis abends so viele Sachen machen. Das mit dem Trainer schließe ich für mich aus."
Wann konkrete Gespräche mit den Bayern-Bossen über ein künftige Anstellung als Markenbotschafter stattfinden könnten, steht derzeit wohl noch nicht fest.






























