Vor ein paar Wochen einigten sich Tyson Fury und Anthony Joshua – respektive deren Strippenzieher – auf den finanziellen Rahmen für zwei Superkämpfe im kommenden Jahr.
Fury ist allerdings ist skeptisch, dass es 2021 zum britischen Clash um die unumstrittene Schwergewichts-Weltmeisterschaft kommt. Denn: Beide Champions haben durchaus knifflige Pflichtaufgaben zu lösen.
"Ich war nie davon überzeugt. Niemals und jemals war ich überzeugt, dass ich gegen Anthony Joshua kämpfen werde", sagte Fury bei "iFL TV".
Der WBC-Champion ist vertraglich zu einem dritten Kampf mit dem Amerikaner Deontay Wilder verpflichtet. Joshua – Titelhalter bei WBA, WBO und IBF – bekommt mit dem einstigen Klitschko-Opfer Kubrat Pulev (IBF) und Ex-Cruisergewichts-Zar Oleksandr Usyk (WBO) gleich zwei Pflichtherausforderer vorgesetzt.
"Wenn er gegen Pulev und dann gegen Usyk kämpfen muss, wie kann ich da überzeugt sein, dass er da ohne Niederlage durchkommt? Wie kann ich überhaupt davon überzeugt sein, Wilder wegzuputzen? Wilder kann mich in einer Runde umnieten und gute Nacht", säuselte der "Gypsy King" ungewohnt kleinlaut.
Aber: "Vorausgesetzt, wir überstehen unsere Kämpfe - dann weiß ich, dass es passieren wird", stellte Fury klar.
WBC könnte Fight hinauszögern
Wie schon so oft, könnte allerdings die korrupte Verbandspolitik im Preisboxen den Traumkampf hinauszögern. Denn: Fury muss seinen WBC-Titel laut Statuten der in Mexiko ansässigen Drei-Lettern-Organisation Anfang 2021 gegen "Interims-Weltmeister" Dillian Whyte verteidigen.
Ein möglicher Ausweg, damit alle ein fettes Stück vom Fury-Joshua-Kuchen abkriegen: Der WBC verleiht Fury den Status des sogenannten "Franchise Champions" und ernennt Whyte zum "normalen" WBC-Weltmeister.
Der Franchise-Champion bewegt sich beim WBC im luftleeren Raum und ist von allen Pflichtaufgaben entbunden, firmiert dafür offiziell aber auch nicht mehr als WBC-Weltmeister – obwohl er doch rechtmäßig die Nummer 1 ist. Wer diesen Schwachsinn verstehen will, dem sei erneut ein Anruf in Mexiko empfohlen.