Die Basketballer von ratiopharm Ulm haben die Tür zum Halbfinale des Bundesliga-Finalturniers weit aufgestoßen. Das in der Vorrunde ungeschlagene Team vom Trainer Jaka Lakovic gewann auch zum Auftakt der K.o.-Runde gegen die Frankfurt Skyliners klar mit 101:61 (57:30). Das Viertelfinal-Rückspiel findet am Freitag (20:30 Uhr) statt.
Ulm bestimmte im leeren Münchner Audi Dome nach vier Siegen in der Gruppenphase von Beginn an das Geschehen. Nach dem ersten Viertel stand es bereits 36:15, zur Pause lag der Favorit gar 27 Punkte vorn. "Ich bin sehr beeindruckt von den Ulmern. Sie sind sicher einer der Mitfavoriten", sagte Bundestrainer Henrik Rödl bei "MagentaSport".
Bei Ulm trafen angeführt von Dylan Osetkowski (18 Punkte) gleich fünf Spieler zweistellig, bester Frankfurter Werfer war Yorman Polas Bartolo mit zehn Zählern. Die Hessen müssen nun im Rückspiel mit 40 Punkten Vorsprung gewinnen, um zumindest eine Verlängerung zu erzwingen.
Im zweiten Spiel des Tages trifft Gastgeber und Titelverteidiger Bayern München ab 20:30 Uhr auf den Geheimtipp MHP Riesen Ludwigsburg.
Rödl fand derweil lobende Worte für die Endrunde. "Heute war ein Artikel in der New York Times über das Turnier, das geht schon um die Welt. Ganz großen Respekt an alle, die sich dafür eingesetzt haben. Das ist eine super Sache, die jetzt in Spanien und den USA weiter geführt werden kann. Die ganze Welt schaut zu", sagte der Bundestrainer.
Frankfurt Skyliners - ratiopharm Ulm 61:101 (30:57). - Beste Werfer: Polas Bartolo (10) für Frankfurt - Osetkowski (18), Günther (15), Goodwin (14), Schilling (13) für Ulm. - Zuschauer: keine
Skyline-Trainer Sebastian Gleim war kurz angebunden im "MagentaSport"-Interview: "Vor allem das erste Viertel war nicht gut!" Auf die weiteren Fragen antwortete er: "Wir müssen realistisch sein: wir haben dreimal trainiert!" Einen positiven Aspekt nahm Gleim mit: "Ich bin froh, dass sich keiner verletzt hat!"
Ulms Per Günther kam auf starke 15 Punkte: "Offensiv ist mehr gelaufen als wir gedacht haben! Wir hatten großen Respekt vor Frankfurt und haben deshalb alles in die Waagschale geworfen, was wir so haben. Ja, dass wir gegen eine Mannschaft, die sich über ihre Defensive definiert, so viele Punkte gescort haben, spricht sicherlich auch dafür, wozu wir fähig sind, wenn wir so gut treffen und den Ball gut bewegen - von daher sind wir happy!" Günthers Ausblick aufs Rückspiel am Freitag: "Wir wollen nicht so ein kleines Scheißspiel machen, einfach für unsere Gefühle, fürs Halbfinale.......Es geht nicht, einfach durch die Gegend zu joggen!"
Henrik Rödl, Bundestrainer, war in der Halbzeit der Partie zugeschaltet: "Ich bin schon sehr beeindruckt wie Ulm hier spielt. Sie spielen besser als in der normalen Saison. Das ist für mich einer der Mitfavoriten. Neben Alba, Ludwigsburg. Natürlich muss man auch die Bayern immer auf dem Zettel haben. "
Rödl über seine Turnier-Eindrücke: "Ich freue mich über das Turnier, auch wie es organisiert wird. Die ganze Welt schaut im Moment zu!"
Rödl über den Nachwuchs, der viel Spielzeit bei dem Final-Turnier bekommt: "Das ist super, dass die jungen Spieler eine Bühne haben. Dass die Trainer den Mut haben, sie auch in schwierigen Situationen spielen zu lassen!"
Rödl über Dylan Osetkowski, der auch einen deutschen Pass hat und nach seinen jüngsten starken Auftritten für Ulm vielleicht auch für die Nationalmannschaft taugt: "Er spielt ein sehr gutes Turnier. Wir haben auf der Position natürlich starke Konkurrenz wie Kleber oder Theiss, die sich in diesem einen Jahr auch weiterentwickelt haben."