Anders als viele andere Klubs weiß Borussia Mönchengladbach, wie es sich anfühlt, vor leeren Rängen zu spielen. Bei der Heimpartie gegen den 1. FC Köln durften die Gladbach-Profis Mitte März kurz vor der Bundesliga-Unterbrechung bereits die Geister-Atmosphäre erleben. Dennoch sieht Marco Rose weiter Bedarf, seine Stars richtig auf die neue Situation einzustellen.
Gefragt, wie er die Borussia-Kicker nach dem Aufwärmen vor leeren Ränge in der Kabine heiß auf das Spiel gegen Eintracht Frankfurt (Samstag, 18:30 Uhr) mache, sagte er gegenüber der "Sport Bild": "Da handele ich intuitiv. Den Tag über entwickelst du ein Gefühl, wenn du die Körpersprache und die Stimmung der Jungs, angefangen vom Spaziergang am Morgen bis zur Ankunft am Stadion, wahrnimmst."
Wirken die Spieler "cool, gelassen, freudig", dann müsse er nicht viel tun, so Rose. "Wirken sie unruhig, gehst du es vielleicht eher sachlich an. Sind sie nicht auf Spannung, muss ich auch mal lauter werden." Das alles entstehe aus der Beobachtung am Spieltag, erklärte der Coach der Fohlenelf.
Den Fußball sieht der 43-Jährige beim Neustart in einer "Vorreiterrolle" in der Coronakrise. "Viele Leute werden auf uns schauen und gucken: Wie funktioniert das?".
Rose: Kalou-Video brauchte kein Mensch
Sein Team werde "wahrscheinlich nicht immer alles richtig machen. Aber wenn wir Fehler machen, können wir aus ihnen lernen - und anderen zeigen, worauf sie achten sollten", sagte Rose.
Neben seiner eigener Mannschaft nahm der Übungsleiter zuletzt auch das vielbeachtete Facebook-Video von Salomon Kalou von Hertha BSC unter die Lupe.
"Mein erster Gedanke war: Das braucht jetzt kein Mensch. Es war Wasser auf die Mühlen der Fußballkritiker", verriet Rose.
Trotz allem habe er dank des Hygienkonzepts der DFL keine Skepsis, "sondern ein gutes Gefühl: Es wurde versucht, alle Eventualitäten abzubilden. Wir sind gut vorbereitet, auch wenn es eine 100-prozentige Sicherheit wohl nie geben
wird."