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Wimbledon Herren
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"Old but Gold": Ü30-Generation dominiert in Wimbledon

09. Juli 2019 12:42
Roger Federer und Co. bestimmen auch im fortgeschrittenen Tennis-Alter das Geschehen
Roger Federer und Co. bestimmen auch im fortgeschrittenen Tennis-Alter das Geschehen
Foto: © Matthias Hangst, getty

Das Viertelfinale in Wimbledon ist einmal mehr eine Angelegenheit der Ü30-Spieler um Roger Federer, Rafael Nadal & Co. Die nächste Generation steckt in einer Warteschleife.

Nach seiner 73-minütigen Tennis-Lektion auf dem Centre Court von Wimbledon traf Roger Federer seinen Schüler am Netz. "Danke für die Lehrstunde", raunte ihm dort der Italiener Matteo Berretini zu, nachdem ihn Federer (37) soeben mit 6:1, 6:2, 6:2 vom Platz gefegt hatte. Weil auch Rafael Nadal (33) und Novak Djokovic (32) souverän das Viertelfinale erreichten, ist der Grand-Slam-Klassiker eine Angelegenheit der Ü30-Generation - mal wieder.

Die Dominanz der Altmeister im Männertennis ist kein neuer Trend. In Wimbledon tritt sie allerdings besonders eindrucksvoll zutage. Zusammengerechnet kommen die acht Viertelfinalisten auf einen Altersschnitt von 31,6 Jahren. Nur drei haben die 30 noch nicht erreicht, wobei auch Kei Nishikori (29), Guido Pella (29) und David Goffin (28) keine Jungspunde mehr sind.

Die Überlegenheit der "Golden Oldies" hat mehrere Gründe. Einer davon ist, dass schlichtweg eine in ihrer Zusammensetzung wohl einmalige Generation von Ausnahmekönnern am Werk ist. Federer, Nadal, Djokovic, dazu noch der zurzeit im Doppel sein Comeback gebende Andy Murray (32) - die schon jetzt legendären "Big Four" gewannen in den vergangenen 15 Jahren sagenhafte 55 von 62 Grand-Slam-Titeln. In Wimbledon hat seit 2002 (!) kein anderer triumphiert.

Dazu kommt, dass die moderne Trainingswissenschaft und die generelle Professionalisierung im Umfeld des Tennissport, längere Karrieren möglich macht. Die alten Herren sind topfit. Federer scherzte nach seiner Machtdemonstration gegen Berrettini (23) zwar, dass er sich inzwischen "besser aufwärmen" müsse, früher "nur ein bisschen auf und ab gehüpft" sei und heute eine "komplette Routine" durchlaufe. Doch der körperliche Verschleiß ist viel besser zu kontrollieren.

Von Wachablösung noch keine Spur

Die Regentschaft der langjährigen Tennis-Könige ist aber auch Ausdruck der fehlenden Konstanz der vielgerühmten "NextGen", der nächsten Generation, zu der auch Deutschlands 22 Jahre alter Hoffnungsträger Alexander Zverev gehört. Vereinzelte Highlights bringen die Jungstars zustande, auch der ein oder andere Sieg gegen die "Big Four" - etwa bei Zverevs Triumph bei den ATP-Finals Ende 2018 - ist dabei. Die Wachablösung wird aber wohl noch eine Weile auf sich warten lassen.

"Es ist an uns, sie einmal bei einem der großen Turniere zu schlagen", hatte unter anderem Zverev vor dem Turnier gefordert - und sich dann nach einer Erstrundenpleite gegen den Tschechen Jiri Vesely prompt verabschiedet. Genauso wie der hochtalentierte Grieche Stefanos Tsitsipas (20) und French-Open-Finalist Dominic Thiem (Österreich/25). Für Kanadas Supertalent Felix Auger-Aliassime (18) war in Runde drei Endstation.

Und so wird die "goldene" der "nächsten" Generation wohl noch eine ganze Weile Lehrstunden erteilen. Ein Wimbledon-Halbfinale mit dem Klassiker Federer gegen Nadal und daneben Djokovic gegen den Spanier Roberto Bautista Agut (31) ist alles andere als unwahrscheinlich. Der Altersschnitt läge dann bei 33,75. Tendenz weiter steigend.

Spanien
Carlos Alcaraz
C. Alcaraz
3
1
7
6
3
6
Serbien
Novak Djokovic
N. Djokovic
2
6
6
1
6
4
15:00
So, 16.07.

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