Dreierkette als Kryptonit, Derby-Atmosphäre, Tedesco
5 Gründe: Darum gewinnt Schalke das Revierderby

Der FC Schalke 04 empfängt am Samstag in der Fußball-Bundesliga Borussia Dortmund zum prestigeträchtigen Revierderby. Die Vorzeichen sind klar: Tabellenführer BVB reist als haushoher Favorit zum Erzrivalen nach Gelsenkirchen. sport.de nennt dennoch fünf gute Gründe, warum die Königsblauen die Partie gewinnen.
1. Schalke vs. BVB: Dreierkette als Dortmunds Kryptonit
13 Liga-Spiele, 33 Punkte, keine Pleite: Besser als Lucien Favre startete noch kein Coach in seine Amtszeit beim BVB.
Ein kleiner Makel der beeindruckenden Favre-Bilanz macht Schalke allerdings Hoffnung: Dreimal verließ Dortmund den Platz in dieser Bundesliga-Saison nicht als Sieger, dreimal trat der Gegner mit einer Dreierkette an.
Hannover 96, die TSG 1899 Hoffenheim und Hertha BSC rangen dem BVB mit dieser Defensivtaktik jeweils ein Remis ab.
Schalke setzt unter Trainer Domenico Tedesco traditionell auf drei zentrale Verteidigern - und hat dieses System damit sehr gut verinnerlicht. Ein möglicher Erfolgsfaktor!
2. Schalke vs. BVB: Kein Spiel wie jedes andere
Aktuell trennen den Branchenführer aus Dortmund (33 Punkte) und Schalke nach 13 Spieltagen bereits satte 19 Zähler. Steht das Revierderby an, zählt die Tabellensituation aber traditionsgemäß nicht.
Sorgt die besondere Stimmung in der Veltins-Arena für Bleischuhe bei den jungen Dortmunder Offensiv-Zauberern um Jadon Sancho? Wem setzt die Derby-Atmosphäre zu? Wem verleiht sie Flügel?
Kurz: Das Aufeinandertreffen der Revier-Rivalen hat seine eigenen Gesetze. Die Favoritenrolle des BVB existiert nur auf dem Papier.
"Ich glaube, dass die Tabelle keine Rolle spielt. Im Derby gibt es keinen Favoriten und keinen Außenseiter", bekräftigte Schalkes Manager Christian Heidel.
3. Schalke vs. BVB: Heimvorteil spricht für die Knappen
Jahr für Jahr pilgern Tausende Fans ins Stadion, um ihre Helden zum Derby-Sieg zu brüllen. Und die jüngere Vergangenheit beweist, dass diese Bemühungen nicht selten von Erfolg gekrönt sind.
Die letzte Heimniederlage der Schalker gegen den BVB liegt über fünf Jahre zurück: Am 26. Oktober 2013 gewannen die Borussen mit 3:1 auf Schalke.
Insgesamt standen sich die Rivalen in der Arena auf Schalke bzw. im altehrwürdigen Parkstadion 46 Mal in der Bundesliga gegenüber. 20 Mal siegten die Knappen, nur zwölf mal der BVB.
4. Schalke vs. BVB: Nabil Bentaleb und Sebastian Rudy im Aufwind
Nach dem völlig missratenen Saisonstart hat Schalke zuletzt besser in die Spur gefunden. Ein Garant des Aufschwungs ist Mittelfeld-Kämpfer Nabil Bentaleb.
"Er ist enorm wichtig, weil er anschiebt und antreibt. Er steckt auch mal einen Ball gut durch. Er dribbelt den Gegenspieler an und spielt spät. Das ist eine Tugend, die er hat. Er ist wichtig", so Tedesco über den Algerier, der zuletzt zudem als eiskalter Elfmeterschütze glänzte.
Ein weiterer Hoffnungsschimmer für Schalke: Sebastian Rudy, der nach seiner Verpflichtung vom FC Bayern meist enttäuschte, bewies zuletzt aufsteigende Form.
5. Schalke vs. BVB: Bilanz der Trainer spricht für Tedesco
Schalke-Coach Domenico Tedesco musste in seiner jungen Karriere zwar erst zweimal gegen den BVB antreten, verloren hat er aber keines dieser Spiele (1 Sieg, 1 Remis).
Dass der 33-Jährige in der Lage ist, seiner Elf die Bedeutung des Derbys zu vermitteln, bewies nicht zuletzt sein erstes Duell mit den Schwarzgelben.
Im November 2017 führte Dortmund die Knappen zunächst am Nasenring durch den Signal Iduna Park und führte zur Pause mit 4:0.
Eine krachende Kabinenpredigt von Tedesco und 45 Minuten später endete eines der denkwürdigsten Derbys der Geschichte 4:4.
Für BVB-Trainer Lucien Favre steht am Samstag hingegen das erste Duell im Revier an. Ob der eher ruhige Taktikfuchs seine Spieler richtig heiß auf die Begegnung machen kann, muss sich erst noch zeigen.
Bislang trat der Schweizer mit Hertha BSC, Borussia Mönchengladbach und OGC Nizza 16 Mal gegen Schalke an. Die durchwachsene Bilanz: sechs Siege, acht Niederlagen, zwei Remis.
In Auswärtsspielen auf Schalke hatten Favre und seine Teams sogar in fünf von sieben Partien das Nachsehen, feierten nur einen Sieg.
Marc Affeldt