Uli Hoeneß hat den Weg für einen Nachfolger als Präsident von Fußball-Bundesligist Bayern München jüngst selbst geebnet. "Noch zwei, drei Jahre" wolle er sein Amt noch ausführen. Nun hat sich der 66-Jährige über das Anforderungsprofil geäußert.
"Der erste Mann müsste schon möglichst aus dem Fußball kommen, weil im Gegensatz zu einem normalen Management erwartet der Spieler oder der Trainer schon, dass du mit denen über den Sport auf Augenhöhe diskutierst", erklärte Hoeneß im Interview mit dem FCBB-Magazin auf Youtube. So sei die "Glaubwürdigkeit" ein "wichtiger Faktor".
Letztlich suchen die Verantwortlichen beim deutschen Rekordmeister jemanden, der ein Gesamtpaket mitbringt. "Das ist die Kunst, diese Kombination: Soziales Verhalten, Menschen zu mögen, Hochleistungssport betrieben zu haben und wirtschaftliche Zusammenhänge zusammenfügen zu können."
Der Bayern-Boss, der nach seinem Gefängnisaufenthalt im November 2016 erneut zum Präsidenten gewählt wurde, sieht auf seinen Klub spannende Jahre zukommen. "Ich bin jetzt 66, bin noch ein Jahr gewählt. Wir haben eine spezielle Situation beim FC Bayern, Karl-Heinz Rummenigge wird ja auch in den nächsten Jahren aufhören. Wir zwei sind natürlich schon sehr wichtig für den Verein."
Ein Vakuum will Hoeneß deshalb tunlichst vermeiden. So sei die "wichtigste Aufgabe für die nächsten ein, zwei, drei Jahre" eine geeignete "Nachfolgeregelung zu finden, die den Verein in ein ruhiges Fahrwasser bringt." Hoeneß wolle "nicht ewig am Stuhl zu kleben".
Dennoch müsse "diese Regelung" zu hundert Prozent passen. Falls nicht, wolle er "so lange wie möglich versuchen da zu sein, bis man eine Lösung gefunden hat".
Medien-Echo: Aussagen haben eine "Wucht"
Außerdem äußerte sich der gebürtige Ulmer zu seiner medialen Wirkung. Immer wieder sorgt Hoeneß mit markigen Aussagen für Aufregung, die "Abteilung Attacke" wolle er aber nicht aufgeben: "Das kommt schon noch vor, aber ist viel weniger geworden, weil ich auch viel weniger in den Medien präsent bin."
Allerdings sei es auch "heutzutage viel schwieriger geworden. Früher, da war das eine Geschichte, da hat man einen rausgehauen und dann wurde zwei Tage lang diskutiert. Dann war es das aber auch".
Die rasante Verbreitung der Nachrichten über das Internet führe mittlerweile dazu, dass die "Resonanz so gewaltig, wie so ein Vulkan" ist. Heute hätten Aussagen eine andere "Wucht", Nachrichten bekämen eine "Wertigkeit, die sie eigentlich nicht haben dürften". Daher halte sich Uli Hoeneß mittlerweile bewusst in der Öffentlichkeit zurück.






























