Tayfun Korkut wird Nachfolger von Hannes Wolf und soll den VfB Stuttgart als Trainer zum Klassenverbleib in der Bundesliga führen.
Der 43 Jahre alte Deutsch-Türke unterschrieb am Montag einen Vertrag bis zum Sommer 2019, teilte der Fußball-Bundesligist mit. Korkut glaubt, mit seinem neuen Klub die Bundesliga zu halten: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das Ziel, was sich der VfB gesetzt hat, gemeinsam erreichen können."
Der neue Trainer will mit neuen Assistenten arbeiten: "Es werden personelle Veränderungen kommen, es werden Personen dazu kommen", sagte der 43-Jährige bei seiner offiziellen Vorstellung am Montagabend in Stuttgart.
Zunächst werde es erstmal wichtig sein, die Mannschaft kennenzulernen. "Ich weiß, dass wir nicht viel Zeit haben, aber das macht mir nicht so viele Sorgen." Es sei "vor allem wichtig, den Abwärtstrend - vor allem auswärts - zu stoppen." Auf fremden Plätzen hat der VfB in dieser Saison erst einen Punkt geholt.
Korkut war in der Rückrunde der vergangenen Saison für zwölf Spiele Trainer bei Bayer Leverkusen und seither ohne Verein. Zuvor hatte er im Profifußball bereits Hannover 96 und den 1. FC Kaiserslautern trainiert.
Von Januar 2012 bis August 2013 war er zudem Assistenztrainer der türkischen Fußball-Nationalmannschaft. Korkut wohnt in der Nähe von Stuttgart und wurde als Spieler bei den Stuttgarter Kickers ausgebildet.
Wolf nach Heimpleite überraschend gefeuert
Korkut übernimmt den Aufsteiger von Wolf, der nach dem 0:2 gegen den FC Schalke 04 freigestellt worden war. Das erste Spiel in Korkuts Verantwortung wird die Partie beim VfL Wolfsburg am Samstag sein.
Vor dem 21. Spieltag steht Stuttgart mit 20 Punkten auf Rang 15 der Bundesliga-Tabelle. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz und Werder Bremen beträgt nur drei Zähler.
Die Verantwortlichen des Klubs hatten noch am Samstagabend mitgeteilt, weiterhin mit Wolf zu planen. Sportvorstand Michael Reschke sagte, er würde einen Rauswurf des 36-Jährigen "im Moment komplett ausschließen". Nach mehreren Gesprächen änderte er seine Meinung.
Er habe Korkuts Weg "ganz genau verfolgt", sagte Reschke, der ein am Montag geführtes Gespräch mit dem neuen Trainer als "entscheidend" bezeichnete. "Die Art und Weise, wie er unsere Mannschaft geschildert hat, war überzeugend. Er kennt Spieler und Problemfelder", sagte der Sportvorstand: "Das ganze Paket hat gestimmt. Deswegen waren wir einhellig der Meinung, dass es eine sehr, sehr gute Lösung ist."
Tuchel und Weinzierl hatten kein Interesse
Am Tag nach der Freistellung von Hannes Wolf hatte Reschke gesagt, der VfB suche "einen Trainer, von dem wir sportlich, von der Kompetenz her und der menschlichen Ebene überzeugt sind".
Neben Korkut waren dem Vernehmen nach auch Thomas Tuchel, Ex-Schalke-Trainer Markus Weinzierl und Kenan Kocak vom SV Sandhausen Kandidaten in Stuttgart. Zumindest Tuchel und Weinzierl sollen den Schwaben aber abgesagt haben.
Unter Wolf kassierte Stuttgart in den vergangenen acht Pflichtspielen sieben Niederlagen. Darunter war auch das Aus im DFB-Pokal gegen den FSV Mainz 05. Nach der Niederlage gegen Schalke soll Wolf Selbstzweifel geäußert haben und war daraufhin von seinen Aufgaben entbunden worden.