Russland ist von den Olympischen Winterspiele in Pyeongchang ausgeschlossen. Russische Sportler dürfen nur unter neutraler Flagge starten. In der Geschichte Olympias ist ein Ausschluss kein Einzelfall.
1920: Zwei Jahre nach dem Ersten Weltkrieg werden die Kriegsverlierer bzw. ihre Nachfolgestaaten nicht zu den Spielen in Antwerpen eingeladen. Neben Deutschland betrifft dies Österreich, Ungarn, Bulgarien und die Türkei. Bereits im April 1919 hatte das IOC Budapest die Ausrichterrolle entzogen.
1924: Deutschland wird wegen der Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs erneut nicht eingeladen, die anderen vier Länder, die 1920 aussetzen mussten, sind in Paris wieder dabei.
1948: Diesmal wirkt der Zweite Weltkrieg nach - die Achsenmächte Deutschland und Japan werden von den Spielen in St. Moritz (Winter) und London (Sommer) ausgeschlossen.
1964: Als Folge seiner Apartheid-Politik wird Südafrika ausgeschlossen und feiert erst nach fast drei Jahrzehnten und nach der Befreiung Nelson Mandelas und der Demokratisierung des Landes bei den Sommerspielen 1992 in Barcelona sein Comeback.
1972: Vier Tage vor der Eröffnungsfeier der Sommerspiele in München schließt das IOC in einer knappen Entscheidung Rhodesien, das spätere Simbabwe, aus. Das IOC beugt sich damit dem Druck anderer afrikanischer Staaten, die Rhodesien nicht anerkannten und mit einem Boykott gedroht hatten.
1992: Als Auswirkung des Balkankrieges und der damit verbundenen UN-Sanktionen durfte (Rest-)Jugoslawien nicht als Land bei den Sommerspielen in Barcelona antreten. Die jugoslawischen Sportler erhielten aber die Gelegenheit, als Unabhängige Olympische Teilnehmer (IOP) zu starten, gewannen dabei einmal Silber und zweimal Bronze.
2014: Bei den Winterspielen in Sotschi gingen drei indische Athleten zunächst als unabhängige Teilnehmer an den Start. Noch während der Spiele wurde das wegen politischer Einflussnahme auf das NOK suspendierte Land allerdings wieder aufgenommen. Bei der Abschlussfeier durften die indischen Teilnehmer wieder unter ihrer Flagge einmarschieren.
2016: Russland drohte zwar wegen des Doping-Skandals das Aus für die Spiele in Rio de Janeiro, suspendiert wurde aber nur Kuwait, wegen politischer Einflussnahme in sportliche Belange. Allerdings hatte das IOC festgelegt, dass kuwaitische Athleten am Zuckerhut unter neutraler Flagge teilnehmen können, sollten sie von ihren jeweiligen internationalen Fachverbänden eine Startberechtigung erhalten.
2018: Russland wird ausgeschlossen. Unter bestimmten Auflagen dürfen russische Sportler als neutrale Athleten starten. Es wird allerdings keine russische Hymne und keine russische Flagge geben.