Trainer-Legende Jupp Heynckes traut Borussia Mönchengladbach in der Champions League trotz des Außenseiterstatus in der "Todesgruppe" C Überraschungen zu.
"Mönchengladbach hat sein Personal erweitert. Versteht es André Schubert (Gladbachs Trainer, d.Red.) weiter, mit einer geschickten Rotation den Substanzverlust auszubalancieren, kann die Borussia die vermeintlich Großen, den FC Barcelona und Manchester City, vielleicht ärgern", schrieb Heynckes in einem Beitrag für den "kicker". Die "sehr gute Gesamtentwicklung" seines früheren Klubs mache ihn zuversichtlich, dass Gladbach in der laufenden Spielzeit "zur ganz großen internationalen Überraschung wird".
Den anderen deutschen Vertretern in der Königsklasse traut Heynckes ebenfalls ohne Wenn und Aber das Weiterkommen zu. Die Bayern, auch ein Ex-Klub des früheren Weltklasse-Stürmers, seien wieder Mitfavorit auf den Titel: "Ihr neuer Coach Carlo Ancelotti hat mehrmals eindrucksvoll bewiesen, dass er seine Mannschaften gerade in der Champions League clever zu betreuen weiß, vor allem in der K.-o.-Phase im März, April." Zudem habe der Italiener einen Kader zur Verfügung, der sogar noch besser sei als der der vergangenen beiden Spielzeiten.
Borussia Dortmund ist für Heynckes trotz der Abgänge von Mats Hummels, İlkay Gündoğan und Henrikh Mkhitaryan vor allem dank Trainer Thomas Tuchel international weiter konkurrenzfähig. Sogar Tabellenplatz eins in der Gruppe F mit Real Madrid sei für den BVB drin, so Heynckes.
Auch Bayer Leverkusen, der dritte vormalige Arbeitgeber des 71-Jährigen unter den vier deutschen CL-Teams, sollte nach Ansicht Heynckes' keine größeren Probleme auf dem Weg ins Achtelfinale haben. Das Losglück sei auf der Seite der Werk-Kicker gewesen, "es ist eigentlich Pflicht, dass sie sich in der Auseinandersetzung mit Tottenham, Monaco und Moskau behaupten", erklärte der Coach im Ruhestand.
Zu den Topfavoriten auf den Henkelpott zählt Heynckes neben den Bayern erneut Real Madrid und den FC Barcelona. Zudem traut er Atlético Madrid und Juventus einiges zu. Diese Teams hätten aufgrund ihrer geringen Kaderbreite allerdings nur Außenseiterchancen. Ob Pep Guardiolas City auf Anhieb in die Phalanx der Top-Teams vordringen kann, bezweifelt Heynckes. "Für gewöhnlich braucht es etwas Zeit, damit alles abgestimmt ist. Die Klasse dieser neu formierten ManCity-Mannschaft muss sich erst erweisen", so der gebürtige Mönchengladbacher, der Real (1998) und den FC Bayern (2013) als Trainer zum CL-Erfolg führte.