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Vor 10 Jahren: Zwangsabstieg für Juventus

14. Juli 2016 17:43
Luciano Moggi (M.) stand im Zentrum des Manipulationsskandals von 2006
Luciano Moggi (M.) stand im Zentrum des Manipulationsskandals von 2006
Foto: © getty, Giuseppe Cacace

Im Frühsommer 2006 brach eine Skandalwelle über den italienischen Fußball herein, wie es selbst die krisenerprobte Serie A noch nicht erlebt hatte. Juventus verlor in der Folge nicht nur zwei Meistertitel, sondern musste den Gang in die Zweitklassigkeit antreten.

Dass sich Juventus über Jahrzehnte der wohlwollenden Fürsorge der Schiedsrichter sicher sein konnte, hatten die Anhänger der gegnerischen Mannschaften schon lange gemutmaßt. Doch das, was italienische Ermittler und die Turiner Staatsanwaltschaft im Frühjahr 2006 der Öffentlichkeit offenbarten, überstieg die schlimmsten Befürchtungen. Die Sportzeitung "La Gazetta dello Sport" veröffentlichte Auszüge aus den Protokollen vieler tausend Telefonate von Luciano Moggi, in denen der Manager von Juventus Turin Einfluss auf Schiedsrichteransetzungen und -entscheidungen zu nehmen versuchte.

Der kleingewachsene Mann, der sich vom Bahnhofsvorsteher zur mächtigsten Figur des italienischen Fußballs hochgearbeitet hatte, nutzte ein engmaschiges Netzwerk an Beziehungen, um Spiele der Serie A zugunsten von Juventus zu manipulieren. Regelmäßig ruft Moggi bei den Schiedsrichterobmännern der Serie A, Pierluigi Pairetto und Paolo Bergamo, an, um mit ihnen die kommenden Schiedsrichteransetzungen abzusprechen. Die korrumpierten Schiedsrichter verweigerten den Juve-Gegner dann schon einmal einen klaren Elfmeter oder übersahen eine Abseitsstellung eines Juve-Spielers. Aber auch auf Spiele ohne Beteiligung von Juventus nahm Moggi Einfluss. So gab er Unparteiischen Anweisung, bestimmten Spielern Gelbe Karten zu zeigen, damit sie im folgenden Spiel gegen die "Alte Dame" gesperrt würden. 29 von 38 Juve-Spielen der Meistersaison 2004/2005 sollen so beeinflusst worden sein.

Juventus muss in die Serie B

Juventus stand aufgrund der umfangreichen Abhöraktion der Moggi-Telefonate im Zentrum des "Calciopoli" genannten Skandals. Aber auch andere Vereine wie Lazio, Fiorentina oder Milan mischten bei der Manipulation von Serie-A-Spielen munter mit. Der italienische Fußballverband sprach am 14. Juli 2006 harte Strafen gegen die beteiligten Klubs aus. Juve verlor den Meistertitel der Saison 2004/2005 und 2005/2006. Gleichzeitig sollten die Turiner ebenso wie Lazio und die Fiorentina in die Serie B zwangsabsteigen. Allen drei Klubs wurden in der darauffolgenden Saison - wie dem AC Milan, der in der höchsten Klasse bleiben durfte - drastische Punktabzüge auferlegt.

Die Strafen wurden allerdings alsbald deutlich gemildert. Lazio und Florenz entgingen dem Zwangsabstieg und der Punkteabzug wurde deutlich reduziert. Luciano Moggi wurde zunächst zu fünf Jahren und vier Monaten Haft verurteilt, später wurde die Strafe ebenfalls deutlich reduziert. Letztlich hob ein italienisches Gericht die Haftstrafe für den Strippenzieher aufgrund einer Verjährung ganz auf, wies aber darauf hin, dass "die Meisterschaft von einer kriminellen Organisation beeinflusst" wurde.

Der Klub überstand die unruhige Phase des "Calciopoli" relativ unbeschadet. Dank des reduzierten Punktabzugs stieg die Mannschaft, der einige der Stars wie Gianluigi Buffon oder Pavel Nedved die Treue gehalten hatten, direkt wieder in die Serie A auf. Schon ein Jahr darauf kehrte die "Alte Dame" in die Champions League zurück.

Ralf Amshove

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