Der noch angeschlagene Offensivallrounder Marco Reus hofft, in der zweiten Wochen des EM-Trainingslagers der Nationalmannschaft den Konkurrenzkampf aufnehmen zu können.
"Ich bekomme täglich Behandlungen, kann ein paar Übungen machen. Ich denke, ab nächster Woche kann ich wieder ganz normal trainieren", sagte der 27 Jahre alte Nationalspieler von Borussia Dortmund.
Das erste von noch zwei Testspielen vor der EM am Sonntag in Augsburg gegen die Slowakei wird Reus damit verpassen. Der 29-malige Nationalspieler laboriert seit dem verlorenen Pokalfinale gegen den FC Bayern München an Adduktorenbeschwerden.
Trotz des Fehlstarts in die Vorbereitung bleibt sein Ziel ein Stammplatz beim Turnier in Frankreich. "Mein Anspruch ist zu spielen. Ich will unter die ersten Elf, will der Mannschaft in jeder Partie helfen und zeigen, dass ich diesen Platz verdiene", sagte Reus im Trainingslager in der Schweiz. "In den letzten Jahren habe ich in der Nationalmannschaft immer gespielt, das will ich bestätigen", ergänzte der Mittelfeldspieler, der die WM 2014 in Brasilien wegen einer Verletzung verpasst hatte.
Dass der 29-malige Nationalspieler bislang weder mit seinem Klub noch mit der Nationalelf einen großen Titel gewonnen hat, ist für ihn kein Makel. "Natürlich ist es ein Traum jeden Fußballers, Titel zu gewinnen. Ich würde lügen, wenn das bei mir nicht auch so wäre. Aber ich kann das, was hinter mir liegt, nicht mehr ändern. Jetzt heißt es, nach vorne zu blicken."
"Persönliches Glück ist nicht nur von Titeln abhängig"
Dass er den Klub wechselt, nur um die Wahrscheinlichkeit auf einen Titel zu erhöhen, stehe nicht zur Debatte: "Ich mache mein persönliches Glück doch nicht nur abhängig von Titeln. So sehr ich diese als Fußballer natürlich gewinnen will. Aber im normalen Leben - darauf beziehe ich mich - bin ich auch ohne Titel glücklich."
Zudem hofft Reus, dass er auch mit Dortmund trotz des Wechsels von Weltmeister Mats Hummels zu Doublegewinner Bayern München weiter konkurrenzfähig bleibt. Daran will er auch aktiv mitwirken: "Als Führungsspieler beim BVB liegt es auch in meiner Verantwortung, dass ich mich mit den Verantwortlichen austausche, weil mich die Planungen interessieren und weil ich will, dass aus diesem Verein ein noch größerer wird. Das wird aber nicht einfacher durch die Abgänge von Mats und - wenn es so kommt - Ilkay, der auch eine unglaubliche Qualität hat. Deshalb hoffe und erwarte ich, dass gute Spieler kommen."
Reus rechnet sich auch Chancen aus, in der kommenden Saison die Kapitänsbinde von Hummels zu übernehmen. "Ich bin seit vier Jahren im Verein, in der vergangenen Saison war ich Vize-Kapitän. Wenn der Kapitän von Bord geht, wird der Vize auf die Brücke gerufen. Darauf lege ich nicht die oberste Priorität, aber natürlich ist es eine Ehre, als BVB-Kapitän den Platz zu betreten."











