Der Umgang mit Russland sorgt im Sport immer noch für viele Diskussionen. So auch im Tennis. Ein Tennis-Profi schlägt nun trotz eindeutiger Bitte aus der heimischen Politik in Putins Reich auf.
Ihn zieht es nach Russland: Tennis-Star Allon Griekspoor ignoriert Berichten zufolge die Forderungen der Politiker in seinem Heimatland und reist zu einem Show-Turnier nach Russland.
Hintergrund: Seine Freundin Anastasia Potapova ist Russin und wird ebenfalls an dem Event in St. Petersburg teilnehmen.
Das sogenannte Northern Palmyra Trophies steigt am 29.11 und 30.11 in der Stadt an der Ostsee. Gesponsert wird das Turnier vom staatlichen Energieriesen Gazprom.
Zum Feld gehören unter anderem auch Daniil Medvedev sowie die in Russland geborenen Alexander Bublik und Yulia Putintseva. Beide spielen derzeit unter kasachischer Flagge.
Der einzige Spieler ohne direkten russischen Hintergrund in diesem Jahr ist Griekspoor.
Deutlicher Wunsch aus der Politik
Der niederländische Außenminister David van Weel hatte den 29-Jährigen aufgefordert, nicht teilzunehmen,
"Es ist nicht verboten, an Turnieren in Russland teilzunehmen, aber ich appelliere an ihn, dies nach Möglichkeit zu unterlassen und die moralischen Aspekte zu berücksichtigen", sagte Van Weel.
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Der Weltranglisten-25. konterte auf X mit der Frage: "Haben die nichts Besseres zu tun?". Später löschte er diesen Beitrag.
Jacco Eltingh, der Technischer Direktor des niederländischen Tennisverbands, distanzierte sich von der Entscheidung des Spielers.
"Der Tennisverband selbst entsendet keine Spieler oder Mannschaften nach Russland und folgt der Politik des NOC (Niederländisches Olympisches Komitee) und der internationalen Tennisorganisationen", sagte er. "Aber ein Spitzentennisspieler ist letztendlich eine unabhängige Einheit, die Entscheidungen treffen kann, wenn er nicht in den nationalen Jugendmannschaften spielt."
Nach der russischen Invasion in der Ukraine müssen russische Spieler und Spielerinnen unter neutraler Flagge antreten. Offizielle ATP/WTA-Turniere in Russland finden aktuell nicht statt, die russischen und belarussischen Verbände sind an Teamwettbewerben ausgeschlossen.
