Boris Becker hat nach seiner erfolgreichen Tennis-Karriere unter anderem als Trainer von Novak Djokovic gearbeitet. Vor einigen Jahren stand der 57-Jährige kurz davor, ins Team von Superstar Jannik Sinner einzusteigen. Das gab Becker nun in einem Interview zu.
Boris Becker hat in einem Gespräch mit dem "Corriere della Sera" ein gut gehütetes "Geheimnis" gelüftet: Im Januar 2022 wäre Deutschlands Tennisidol beinahe Trainer von Jannik Sinner geworden. "Ich habe nie darüber gesprochen. Es stimmt", sagte Becker nun.
Dass es nicht zu einer Zusammenarbeit kam, lag an Beckers damaliger Situation. Der sechsfache Grand-Slam-Sieger stand zu der Zeit in London wegen Insolvenzvergehen vor einer Haftstrafe, zwei Monate später musste er diese antreten.
"Ich sagte zu Jannik: 'Ich weiß nicht, wie das ausgehen wird, also kann ich mich nicht festlegen.' Aber ich wollte ihn nicht ohne Unterstützung dastehen lassen, also nannte ich ihm ein paar Namen von Trainern - einer davon war Darren Cahill. Für mich der Beste", erklärte Becker. Unter dem Australier gewann Sinner, damals noch ein aufstrebendes Talent, inzwischen vier Grand-Slam-Titel und stand an der Spitze der Weltrangliste.
Trainer-Comeback? Boris Becker setzt andere Prioritäten
Auf die Frage, ob er nach einem möglichen Karriereende von Cahill künftig doch noch an die Seite von Jannik Sinner rücken könnte, sagte Boris Becker: "Darren wird nicht aufhören. Was mich betrifft, war ich überzeugt, dass Jannik der Stärkste werden könnte. Damals musste er seinen Aufschlag und sein Beinspiel verbessern, aber er war einzigartig, mit seinem Kopf war er bereits unglaublich."
Er selbst befinde sich inzwischen "in einer anderen Lebensphase", hob Becker hervor: "Meine Familie wächst, ich habe ein neues Business aufgebaut. Ich möchte nicht mehr so viel unterwegs sein, und vielleicht wird mir die Rolle des Trainers langsam zu einschränkend."
Mit seiner dritten Ehefrau Lilian lebt Becker inzwischen in Mailand, das Paar erwartet das erste gemeinsame Kind.
