Stefan Horngacher hört am Ende der Olympia-Saison als Bundestrainer der deutschen Skispringer auf. Sommer-GP-Sieger Philipp Raimund räumt danach einen kurzen Schock ein, DSV-Sportdirektor Horst Hüttel hat indes noch keine konkreten Pläne für die Nachfolge. Bei sport.de sagt Skisprung-Ikone Martin Schmitt, warum ihn Horngachers Entschluss nicht völlig überrascht hat, wer dessen Erbe antreten könnte und weshalb er selbst keine Ambitionen hegt.
Mit seiner Entscheidung, nach dem Olympia-Winter als Skisprung-Bundestrainer aufzuhören, hat Stefan Horngacher viele überrascht - nicht so DSV-Insider und Skisprung-Ikone Martin Schmitt.
"Ich kenne den Stefan ja sehr lange und weiß, mit welchem Engagement und welcher Energie er das Ganze betreibt. Dass dann irgendwann einmal der Punkt kommt, an dem er sagt: 'Jetzt reicht's' - das verstehe ich völlig und das überrascht mich nicht", sagte Schmitt bei RTL/ntv und sport.de.
Horngachers Begründung, wonach sich für ihn mit den Olympischen Springen in Predazzo im Februar 2026 ein Kreis schließt, findet Schmitt "stimmig". Man habe gewusst, dass Horngacher "eher Jahr für Jahr plant".
Der zweimalige Weltcup-Gesamtsieger und mehrfache Weltmeister sieht beim DSV mehrere Köpfe, die als Horngacher-Nachfolger infrage kommen.
"Wir haben im System definitiv Leute, die die Rolle ausfüllen können und schon als Cheftrainer gearbeitet haben oder lange als Co-Trainer", sagte Schmitt und nannte Namen: "Thomas Thurnbichler war in Polen Cheftrainer, Ronny Hornschuh in der Schweiz, Andreas Mitter in Finnland. Ein ganz erfahrener Trainer ist auch Christian Winkler, der gerade den C-Kader leitet. Da gibt es schon einige Kandidaten, fantastische Trainer, die das auch an der Spitze als Bundestrainer ausfüllen könnten."
Skispringen: Martin Schmitt als Talentscout "sehr happy"
Für die deutschen Skispringer und Horngacher gelte es jetzt "mit vollem Fokus und voller Energie" in die Olympia-Saison zu gehen. DSV-Sportdirektor Horst Hüttel und Sepp Buchner als Sportlicher Leiter Skispringen müssten indes "im Hintergrund schauen, was die beste Lösung für das gesamte System ist für die kommenden Jahre".
Auf die Frage, ob Hüttel womöglich auch bei ihm anklopft, reagierte Schmitt locker: "Horst Hüttel und ich, wir sehen uns ja relativ häufig und tauschen uns immer aus", sagte der 47-Jährige: "Aber ich weiß nicht, ob er das dann thematisiert. Es steht bei mir aber auch absolut nicht im Fokus", stellte Schmitt klar, derzeit keine Ambitionen auf das Amt des Bundestrainers zu hegen.
Grundsätzlich wolle er den Posten "für die weitere Zukunft" nicht gänzlich ausschließen, so der "Eurosport"-Experte. "Aber ich habe meine Aufgabe im Nachwuchsbereich, die ich sehr, sehr gerne mache und auch mit vollem Engagement weitermachen werde. Ich bin damit sehr happy."
Schmitt füllt beim DSV die Rolle als Talentscout aus und leitet zudem die jüngste Lehrgangsgruppe der Skispringer im Verband.
