Fabio Wardley gilt unter Experten als zurzeit härtester Puncher im Schwergewicht. Diesen Ruf hat der Brite mit seinem überraschenden Sieg über Joseph Parker untermauert, mit dem er die Szene erschüttert hat. Wardley ist jetzt sogar der nächste Herausforderer von Box-König Oleksandr Usyk. Dessen Ex-Promoter rät dem Ukrainer zum sofortigen Rückzug.
Geht es nach Oleksandr Usyks langjährigem Promoter Alexander Krassyuk sollte der Schwergewichts-König seinem schlagstarken Pflichtherausforderer Fabio Wardley aus dem Weg gehen und stattdessen umgehend in den Karriere-Sonnenuntergang segeln.
"Ich möchte, dass Usyk so schnell wie möglich zurücktritt", sagte der Ukrainer bei "Boxing King Media". Er sei sogar gegen Usyks Duell mit Daniel Dubois im Sommer gewesen, das sein Landsmann vor 90.000 Zuschauer in Wembley durch K.o. gewann.
"Okay, gegen Dubois zu kämpfen, machte irgendwie Sinn, um zum dritten Mal unumstrittener Weltmeister zu werden. Aber nennt mir einen Grund, gegen Wardley zu kämpfen?", führte Krassuyk weiter fort.
Der Promoter der von den Klitschkos einst gegründeten Agentur K2 hatte Usyk seit dessen Profidebüt 2013 betreut. Vor dem Kampf gegen Dubois trennten sich die Wege der beiden.
Lennox Lewis als "Vorbild" für Oleksandr Usyk
"Warum sollte, er alles riskieren, was er sich in den letzten 13 Jahren aufgebaut hat", fragte Krassyuk mit Blick auf das mögliche Duell mit Wardley. "Wenn er verliert, werden sich die Leute nur an diese Niederlage erinnern. Lennox Lewis ist das beste Vorbild: es ist besser, eine Stunde früher abzutreten, als zwei Minuten zu spät."
Lewis hatte dem 38-jährigen Usyk zuletzt ebenfalls das Karriereende nahegelegt. Der Engländer war 2003 nach einem knappen Sieg über Vitali Klitschko als Weltmeister zurückgetreten, ließ sich nicht auf eine finanziell attraktive Revanche ein.
Wardleys Promoter Frank Warren betonte indes, dass der Kampf seines Protegés gegen Usyk "wahrscheinlich irgendwann im März" kommen werde.
Mit dem Sieg über Parker hat Wardley den WBO-Interims-Titel erobert und ist somit als nächster an der Reihe, den Champion aller vier Verbände (WBA, WBC, IBF, WBO) herauszufordern. Danach steht dem Deutschen Agit Kabayel als WBC-Interims-Weltmeister eine Chance zu.
Usyk selbst kündigte jüngst an, er wolle weiterboxen, "bis ich 41 bin".
