Im Biathlon-Weltcup beginnt in der kommenden Saison eine neue Zeitrechnung, denn mit Johannes Thingnes Bø fehlt der Dominator der letzten Jahre. Diese Lücke füllen würde gerne Tommaso Giacomel, der sich für das Weltcup-Jahr das höchste aller Ziele gesetzt hat.
Die vergangene Biathlonsaison war für den Italiener Tommaso Giacomel ein Auf und Ab. Bis Ende Januar lief für ihn gar nichts zusammen. Doch dann platzte plötzlich der Knoten beim 25-Jährigen, der den Massenstart in Ruhpolding aus dem Nichts gewann und danach in zwölf von 13 Rennen hintereinander in die Top 10 lief.
Diese beeindruckende Serie veranlasste ihn nun gegenüber "fondoitalia" zu einer mutigen Ansage. "Was ich seit Ruhpolding erreicht habe, war selbst für mich schwer vorherzusagen. [...] Seit Ruhpolding hat nur [Gesamtweltcupsieger Sturla Holm] Lægreid mehr Punkte als ich geholt. Das ist mein Startpunkt und die Performance, die ich in der nächsten Saison zeigen möchte", erklärte der Italiener.
Giacomel: Ohne die Bø-Brüder ist der Biathlon-Weltcup offen
Sein Ziel sei daher klar: "Johannes' und Tarjeis Fehlen wird spürbar sein. Deswegen sage ich es frei heraus: Ich beginne die Saison mit dem Ziel, das gelbe Trikot zu holen und den Gesamtweltcup zu gewinnen. Oder zumindest in den Top 3 zu landen. Ich weiß, dass es ein großes und ambitioniertes Ziel ist, aber ich fühle mich bereit", sagte der 25-Jährige, der offenkundig auch erwartet, dass sich die Kräfteverhältnisse ohne die beiden Bø-Brüder verschieben werden.
Was Giacomel allerdings auch weiß: Als großer Favorit auf die große Kristallkugel wird er nicht in das olympische Jahr starten. "Auf dem Papier ist Eric Perrot der Favorit. Auf lange Sicht wird er der Mann sein, den es zu schlagen gilt. Seine Entwicklung am Schießstand und auf den Skiern sorgen dafür, dass er auf dem Weg ist, ein absoluter Star zu werden. Und dann gibt es noch all die Norweger", zählte Giacomel seine Favoriten-Riege auf, die er gerne durcheinanderwirbeln würde.
