Formel 1: Noten und Einzelkritik für den Singapur-GP in Marina Bay
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Formel 1: Noten und Einzelkritik für den Singapur-GP
Ein spannender Singapur-GP sieht den "Smooth Operator" als Sieger: Carlos Sainz gewinnt das Rennen am Marina Bay knapp vor Ex-Teamkollege Lando Norris im McLaren und Lewis Hamilton (Mercedes). Dessen Stallgefährte George Russell sorgt für ein dramatisches Ende, während Fernando Alonso auf ganzer Linie enttäuscht. Alle F1-Stars in der Einzelkritik:
DNS: Lance Stroll (Aston Martin) - Keine Note:
Verzichtete nach seinem heftigen Unfall im Qualifying auf den Start.
Ausfall: Yuki Tsunoda (AlphaTauri) - Keine Note
Überstand nicht einmal die erste Runde, nachdem er Kontakt mit Pérez hatte.
Ausfall: Esteban Ocon (Alpine F1) - Note: 2,5
Mit zwei gewonnenen Plätzen war der Franzose an seinem 27. Geburtstag einer der Gewinner des Starts. Hielt sich aus dem Getümmel im DRS-Zug in weiser Voraussicht heraus und schlug dann zu, als sich die Tür öffnete: Nervenstark und clever im Infight gegen Alonso und Pérez gewann er in kürzester Zeit zwei weitere Positionen. 18 Runden vor Rennende gab sein Getriebe dann den Geist auf.
Ausfall: Valtteri Bottas (Alfa Romeo) - Note: 4,5
Entschied sich für den harten Reifen zu Beginn, was ihm zum Verhängnis werden sollte: Im Startgetümmel wurde er nach ganz hinten gespült und verlor alsbald den Anschluss zum DRS-Zug. Das Safety Car brachte ihn zwar wieder an seine Vorderleute, kam für ihn jedoch zu früh. Ging stattdessen in Runde 40 zum Stop, was jedoch Makulatur bleiben sollte. Stellte das Auto kurz vor Rennende ab.
Platz 17: George Russell (Mercedes) - Note: 5,0
Verlor die Position am Start gegen Leclerc und gegen Hamilton, bekam diese jedoch zurück. Konzentrierte sich in der Folge aufs Reifenmanagement ohne dabei jedoch den Kontakt zu den beiden Ferrari zu verlieren. Heftete sich nach dem Safety Car dann endgültig an Sainz' Fersen, was er mit dem Stopp unter VSC aufgab. 7 Kurven vor Rennende versenkte er seinen Mercedes dann in der Barriere - ein schwerer Patzer und denkbar bitter.
Platz 15: Fernando Alonso (Aston Martin) - Note: 5,0
Musste schon früh zum führenden Quintett abreißen lassen. Leistete sich dann unter Safety Car einen erstaunlichen Fehler, indem er zu schnell in die Boxengasse einbog und sogar wieder zurück auf die Strecke fuhr, wofür er eine 5-Sekunden-Strafe erhielt. Auch nach dem Restart mit einem ungewöhnlichen Fahrfehler. Ein verpatzter Boxenstopp unter VSC verhagelte seinen Arbeitstag endgültig.
Platz 14: Logan Sargeant (Williams) - Note: 5,0
Fuhr mit seiner älteren Spezifikation gar nicht so weit hinter seinem Teamkollegen her, bis er in Runde 20 in einer 90-Grad-Kurve geradeaus in die Wand fuhr und seinen Frontflügel unters Auto klemmte. Hatte mit dem restlichen Renngeschehen dann nichts weiter zu tun, durfte sich bei Alonso und Russell bedanken, dass es mit Platz 14 am Ende besser aussah als es war.
Platz 13: Guanyu Zhou (Alfa Romeo) - Note: 3,5
Musste nach Austausch von Teilen aus der Boxengasse starten. Ging dann bereits am Ende von Runde 2 an die Box und versuchte sich auf harten Reifen die freie Fahrt zunutze zu machen. Dieser Plan erübrigte sich dann mit dem Safety Car nach dem ersten Renndrittel, das er zum Stop auf Medium nutzte und zumindest nochmal an den Punkten schnupperte.
Platz 12: Nico Hülkenberg (Haas) - Note: 3,5
Ließ Verstappen in weiser Voraussicht früh passieren und schaute sich die Duelle vor sich an. War nach der hektischen Startphase dann hinter seinem Teamkollegen "gefangen", was ihm in der Boxenstopp-Phase richtig wehtat, weil er aufgehalten wurde und eine Handvoll Plätze verlor. Kämpfte bis zum Schluss
Platz 11: Alex Albon (Williams) - Note: 3,5
Trotz eines modifizierten Autos sah er mit seinem Williams auf dem winkligen Stadtkurs wenig Land: Konnte keine Glanzlichter setzen, aber leistete sich auch keine Patzer. Nutzte das VSC nach Ocons Ausfall zum Wechsel auf frische Mediums und machte sich auf die Pirsch. Hatte dabei einen Zusammenstoß mit Pérez, der ihm wertvolle Sekunden und einen möglichen zehnten Platz kostete.
Platz 10: Kevin Magnussen (Haas) - Note: 3,0
Versuchte sich mit allen Mitteln solange wie irgendwie möglich in den Punkten zu halten. Erhielt für diese Fahrweise Mitte des Rennens sogar eine Verwarnung. Führte dadurch den DRS-Zug von P9 abwärts an und verlor unter Safety Car nur eine Position. Vergab die Punktechance vorläufig mit einem harten Verbremser. Nutzte das VSC nach Ocons Ausfall zum Wechsel auf frische Softs und zum Vormarsch auf den letzten Punkteplatz.
Platz 9: Liam Lawson (AlphaTauri) - Note: 2,5
Büßte am Start zwei Plätze ein und fiel somit wieder aus den Punkten. Zeigte abseits davon aber ein sauberes Singapur-Debüt: Solide Pace und vor allem keine Fehler, was ihn von einigen Kontrahenten unterschied. Zeigte selbst im Duell mit Verstappen mal kurz Zähne, sehr erfischender Auftritt vom Neuseeländer.
Platz 8: Sergio Pérez (Red Bull) - Note: 4,0
Ging wie sein Teamkollege auf Hart ins Rennen. Hatte in der Startrunde Glück, dass sein Kontakt mit Tsunoda bis auf einen kleinen Frontflügelschaden folgenlos blieb. Hatte dennoch noch mehr mit seinem Auto zu kämpfen als sein Teamkollege und führte zur Rennhälfte auf P7 liegend einen XXL-DRS-Zug an.
Platz 7: Oscar Piastri (McLaren) - Note: 2,5
Durchwachsenes Singapur-Debüt für den Rookie: War im Rennverlauf kaum zu sehen, weil er weder positiv noch negativ auffiel. Lieferte keine Highlights, machte beim anstrengenden Rennen aber auch keine Fehler. Gerade im Vergleich zu erfahreneren Piloten ein reifer Auftritt, der mit soliden Punkten belohnt wurde.
Platz 6: Pierre Gasly (Alpine F1) - Note: 2,5
War im DRS-Zug im Mittelfeld gefangen und konnte sich daraus auch nicht so recht befreien. Lieferte sich ein Dauerduell mit Magnussen, brachte es erst im dritten Versuch zustande, den Haas endgültig hinter sich zu lassen. War nach dem Ausfall seines Teamkollegen urplötzlich Sechster und hielt den Platz bis zum Schluss.
Platz 5: Max Verstappen (Red Bull) - Note: 2,5
Ging wie sein Teamkollege auf Hart ins Rennen, was sich spätestens mit dem Safety Car als falsch herausstellte. Konnte die Phase nicht zum Stop nutzen und verlor danach rasch die zweite Position an Russell. Kam auf Mediums dann deutlich besser zurande und schlüpfte sehenswert an Zhou vorbei zurück in die Punkte.
Platz 4: Charles Leclerc (Ferrari) - Note: 2,5
Ging als einziger Pilot in den Top Ten auf Softs ins Rennen und machte sich diese auch im Startduell mit Russell zunutze. Die Position gegen den Mercedes, Norris und Pérez verlor er dann beim Stop unter Safety Car. Sichtlich frustriert attackierte er in der Folge und vermied so gerade eben eine Massenkarambolage. Wurde in der Schlussphase noch von beiden Mercedes einkassiert.
Platz 3: Lewis Hamilton (Mercedes) - Note: 2,5
Kam am Start durch den Notausgang an Norris und auch an seinem Teamkollegen, wurde aber vom Team zurückgepfiffen. Danach in den direkten Duellen konsequenter, wenngleich er nicht immer auf der Strecke blieb. Nutzte das VSC zum kostenlosen Boxenstopp auf frische Mediums, die ihm zu P4 verhalfen.
Platz 2: Lando Norris (McLaren) - Note: 2,0
Beklagte sich nach dem Startvorfall rasch, dass Hamilton ihn abseits der Strecke überholt hatte, der ihm die Position wenig später zurückgab. Heftete sich dann an Russells Fersen und blieb dort auch nach dem Safety-Car-Restart. Wurde durch die Stopps der Mercedes auf Platz zwei vorgespült.
Platz 1: Carlos Sainz (Ferrari) - Note: 1,5
Zeigte am Start keine Nerven und ging unangefochten in die erste Kurve. Seinen Teamkollegen konnte er zu Beginn jedoch nicht so recht abschütteln, wenngleich seine Pace konstant war. Agierte auch beim Safety-Car-Restart souverän und kümmerte sich dann um seine Reifen.