Das Powerranking zur Formel-1-Saison 2023
Die Formel-1-Saison 2023 steht vor der Tür. Die Testfahrten in Bahrain haben die Stärken und Schwächen der Teams schonungslos offengelegt. Wer hat vor dem ersten Rennen des Jahres die Nase vorn, wer positioniert sich wo im Mittelfeld und wer trägt die Rote Laterne? Das Powerranking vor dem Saisonauftakt zum Durchklicken:
10. Platz: Williams
Es gibt gute Nachrichten für Williams: Anders als 2022 fing der Wagen diesmal kein Feuer. Dazu verbesserte das Team seine beste Rundenzeit im Vergleich zum Vorjahr um 2,521 Sekunden - Topwert unter allen Teams. Auch in Sachen Zuverlässigkeit machten die Briten einen Schritt nach vorne. Nur: Es fehlt noch immer an Downforce und somit an Speed. Zum Start bleibt daher nur das Ende der Nahrungskette.
9. Platz: AlphaTauri
Red Bulls B-Team spulte bei den Tests die meisten Runden ab (456), scheint zudem seine Schwächen in den schnellen Kurven ausgemerzt zu haben. Sorgen bereitet nach wie vor das Handling in den langsamen Kurven. Eine wirklich schnelle Runde gelang zudem lediglich Tsunoda am Ende der Testfahrten. Hier war aber nur ganz wenig Sprit mit an Bord. Ein doppeltes Q1-Aus in Bahrain käme nicht überraschend.
8. Platz: McLaren
Viel Zeit in der Garage, wenig Zeit auf der Strecke, dazu ein Auto, das schwer beherrschbar und sich in manchen Situationen unberechenbar verhält: Bei McLaren schrillen nach einem völlig verkorksten Test sämtliche Alarmglocken. Die aerodynamischen Ziele wurden verfehlt, die Balance stimmt hinten und vorne nicht. Alles spricht für einen ganz schweren Saisonstart.
7. Platz: Haas
Haas geht mit einer guten Basis in die Saison. In den drei Tagen von Bahrain spulte der Rennstall mehr Kilometer ab als in den sechs Testtagen 2022. Eine gute Grundlage, um diese Basis weiterzuentwickeln. Die relevanten Daten sehen Haas auf dem siebten Platz der Hackordnung. Der VF23 scheint einer der solidesten Mittelfeld-Wagen zu sein - ohne gravierende Schwächen, jedoch auch ohne herausragende Stärken.
6. Platz: Alpine
Als einziges Team verzichtete Alpine bei den Tests bewusst darauf, die Hosen runterzulassen. Die Franzosen konzentrierten sich voll und ganz auf Longruns und die Zuverlässigkeit und verzichteten auf einen echten Hochgeschwindigkeits-Test. Gleichzeitig kündigte das Team bereits Updates für das erste Rennen an. Wie stark der A523 wirklich ist, wird sich erst dann zeigen.
5. Platz: Alfa Romeo
Valtteri Bottas sagte nach den Testfahrten, der Wagen sei "50 Prozent" besser als der Vorgänger. Und während auch der C43 durchaus einige Zuverlässigkeitsprobleme hatte, so gab es doch genug Anzeichen, dass der neue Bolide tatsächlich ein guter Schritt nach vorne ist. Bottas' schnellste Runde auf den C5-Reifen, auf denen er sogar die Ferraris hinter sich ließ, war das vielleicht deutlichste Zeichen.
4. Platz: Mercedes
Ein ähnliches Desaster wie 2022 blieb Mercedes diesmal zwar erspart, doch der W14 ist nicht die erhoffte Revolution, mit der das Team wieder in den WM-Kampf eingreifen kann - noch nicht. Hamilton beklagte sich mehrfach über die Balance, Russell litt zudem unter technischen Problemen. Red Bull ist derzeit meilenweit voraus, Ferrari und auch Aston Martin mindestens einen Schritt.
3. Platz: Aston Martin
Vettels Ex-Rennstall war ohne Frage die große Überraschung in Bahrain. Der AMR23 war in Long- und Speedruns jeweils weit vorne im Klassement zu finden, nicht selten sogar vor den Ferraris. Dazu hat das Team mit Fernando Alonso einen echten X-Faktor in der Hinterhand. Um satte 2,371 Sekunden verbesserte der Spanier die Aston-Martin-Bestzeit aus dem Vorjahr. Das Debüt in Bahrain kann kommen.
2. Platz: Ferrari
Ein ohnehin schon gutes Auto hat die Scuderia nochmals weiterentwickelt. Reicht das, um Red Bull zu gefährden? Noch nicht. Ist der SF23 gut genug, um die andere Konkurrenz auf Distanz zu halten? Auf jeden Fall. Vorteile haben die Roten dank mehr PS in erster Linie auf den Geraden. Nachteile haben sie in den Kurven, wo der Wagen die Reifen deutlich härter rannimmt als der RB19 von Red Bull.
1. Platz: Red Bull
Red Bull hat mal wieder alles richtig gemacht. Der RB19 war das mit großem Abstand stärkste Auto bei den Tests und brillierte sowohl auf einer Runde als auch im Renntrimm. Verstappens neues Dienstfahrzeug klebte in jeder Situation auf dem Asphalt und ist zudem überaus zuverlässig. Adrian Newey und Co. haben ihr nächstes Meisterwerk vollbracht. Es scheint, als könnten sie die Früchte bald ernten.