Deutschland vs. Algerien: Noten und Einzelkritik
Mit einem souveränen 37:21-Erfolg gegen Algerien schließt die zweite Garde der DHB-Auswahl die WM-Vorrunde ab. Besonders die Defensive wusste zu gefallen, aber auch offensiv setzte die Nationalmannschaft Akzente. Alle deutschen Handball-Stars in der Einzelkritik:
TOR: Andreas Wolff - Note 1,5
Kassierte drei schnelle Gegentore, strahlte danach aber gewohnte Präsenz aus. Mit vielen guten Paraden und einer klasse Abstimmung mit dem Mittelblock um Ernst sorgte er dafür, dass Deutschland recht schnell auf mehrere Tore davon zog. 46 Prozent gehaltene Bälle sind ein irrer Wert.
Joel Birlehm - Note 2,0
Kam in der zweiten Halbzeit aufs Parkett und schloss nahtlos an die gute Leistung von Wolff an. Konnte sich mehrfach auch bei freien Würfen auszeichnen und tankte Selbstvertrauen für die Hauptrunde. Kam mit fast 40 Prozent gehaltener Bälle nicht ganz an die Quote seines Teamkollegen heran
AUSSEN: Patrick Groetzki - Note 3,0
Wie schon in den zwei bisherigen Spielen läuft die deutsche Offensive selten über die Außen. Wenn er doch einmal einen Ball bekam, versenkte Groetzki diesen sicher im algerischen Tor. Defensiv solide und auf der Höhe. In der zweiten Halbzeit bekam der Löwe eine Pause.
Lukas Mertens - Ohne Bewertung
Der Linksaußen vom SC Magdeburg kam gegen Algerien zu keiner Einsatzzeit.
Rune Dahmke - Note 3,5
Durfte zum ersten Mal bei dieser WM von Beginn an ran, konnte seine Bewährungschance aber nicht wirklich nutzen. Defensiv ermöglichte er den Algeriern einige Male freie Würfe von Rechtsaußen, offensiv lief das Spiel zunächst an ihm vorbei. In der zweiten Halbzeit dann mit einer deutlichen Steigerung und vier erfolgreichen Abschlüssen.
RÜCKRAUM RECHTS: Kai Häfner - Ohne Bewertung
Die eigentlich gesetzte Stammkraft wurde mit Blick auf die Aufgaben in der Hauptrunde geschont und kam nicht zum Einsatz.
Djibril M´Bengue - Note 3,0
Kam nach 20 Minuten zu seinem WM-Debüt und brauchte einige Angriffe, um sich in das Spiel zu integrieren. Fand nach seinem ersten Tor immer besser in die Partie und zeigte sich mit vier Toren treffsicher. Auch das Zusammenspiel mit dem Kreis funktionierte. Lieferte sich allerdings auch mehrere freie Fehlwürfe.
Christoph Steinert - Note 2,5
Spielte defensiv sehr solide und setzte sich offensiv mehrfach stark im Eins-gegen-Eins durch. Zeigte zudem große Flexibilität, als er zum Ende der ersten Halbzeit Groetzki auf Rechtsaußen vertrat. Frei vor dem Tor war er eiskalt: Vier von vier Würfen landeten im gegnerischen Gehäuse.
RÜCKKRAUM MITTE: Juri Knorr - Note 3,0
Kam fast nur für die Siebenmeter aufs Feld. Drei von vier fanden ihr Ziel. Seinen einzigen Fehlwurf machte Knorr direkt mit einem anschließenden Treffer aus dem Feld wieder wett.
Simon Ernst - Note 2,0
Zeigte, dass er für die DHB-Defensive eine echte Waffe darstellen kann. Nach anfänglichen Abstimmungsproblemen mit Golla fand der Rückraumspieler gut ins Spiel. Überzeugte mit einer aggressiven Abwehr und fand im Gegenstoß mehrfach einen freien Mitspieler. Einen Treffer konnte er zwar nicht erzielen, dafür stehen vier Assists zu Buche.
Luca Witzke - Note 3,0
Durfte für Mittelmann Knorr starten, riss das Spiel nach einer durchwachsenen Anfangsphase an sich. Dem Leipziger fehlte oftmals eine zündende Idee, Witzke setzte aber mit einigen Durchbrüchen und fünf Toren entscheidende Akzente. Defensiv wirkte er auf der Halbposition nicht immer sattelfest und warf viermal daneben.
RÜCKKRAUM LINKS: Philipp Weber - Note 4,0
Durfte wie gewohnt nur offensiv ran und fand auch im dritten Spiel nicht wirklich statt. Stellte die algerische Abwehr im direkten Duell zwar immer wieder vor große Probleme, leistete sich aber auch früh zwei freie Fehlwürfe. Besonders die von Weber erwartete Kreativität und seinen Spielwitz ließ der Magdeburg-Star vermissen.
Julian Köster - Note 2,5
Kam nach rund 15 Minuten von der Bank. Mit ihm stellte Deutschland auf eine offensivere 5:1-Deckung um, in der Köster die Spitze bildete. Mit seinen langen Armen und cleverem Verschieben ließ der Youngster kaum ein geordnetes algerisches Angriffsspiel zu und zeigte sich auch im Mittelblock als verlässlicher Teil der Defensive.
Paul Drux - Note 3,5
In der ersten Halbzeit zunächst außen vor, dann unauffällig. Steigerte sich letztlich und fand mit einem Assist und einem Treffer besser ins Spiel. Leistete sich aber immer wieder vermeidbare Fehler. Erledigt seine Defensivarbeit gewohnt sicher, ohne dabei zu glänzen.
KREIS: Johannes Golla - Note 3,0
Durfte sich nach zwei intensiven Auftaktpartien über mehr Pausen freuen. Hatte zu Beginn Probleme in der Absprache im Mittelblock, stellte diese aber recht schnell ab und sorgte dafür, dass Deutschland Mitte der ersten Halbzeit auf mehrere Tore davonzog. Offensiv musste er meist Kohlbacher weichen.
Jannik Kohlbacher - Note 1,0
Mega-Leistung vom Koloss am Kreis! Offensiv von der algerischen Abwehr nicht zu stoppen. Der Rhein-Neckar Löwe brachte sich am Kreis immer wieder in hervorragende Abschlusspositionen und konnte mit zehn Treffern (bei zehn Versuchen) glänzen. Defensiv passte sich Kohlbacher seinen Nebenmännern an und trug mit einer guten Aggressivität zur starken Abwehrleistung bei. Wurde als Man of the Match ausgezeichnet.