So läuft die Torwartsuche des FC Bayern
Vor Saisonbeginn war alles noch ganz einfach im Tor des FC Bayern: Nationaltorwart Manuel Neuer ist die unumstrittene Nummer eins im Kasten, Sven Ulreich steht als Ersatzmann bereit. Der Skiunfall, der Neuer für den Rest der Saison außer Gefecht setzt, durchkreuzte die Münchner Pläne aber. Die Suche nach einem Nachfolger läuft derweil holprig aber stetig. Ein Überblick:
Schicksalstag 10. Dezember
Neun Tage nach dem deutschen 4:2-Sieg im letzten WM-Gruppenspiel gegen Costa Rica kommt es zum Schock. Über Instagram gibt Neuer am 10. Dezember bekannt, dass er im Ski-Urlaub einen Unterschenkelbruch erlitten hat und für den Rest der Saison ausfällt.
Die lange Suche nach dem Nachfolger beginnt
Schnell machen erste Namen die Runde - zum Beispiel der von Dominik Livakovic. Der 28-Jährige von Dinamo Zagreb hat großen Anteil an Kroatiens Einzug ins WM-Halbfinale. Laut "Bild" sind die Bayern-Bosse aber nicht ganz überzeugt von Livakovic. Sportvorstand Hasan Salihamidzic stellt vor Weihnachten klar: "Bei der Frage nach einem Ersatz werden wir keine Schnellschüsse machen."
Für Marokkos WM-Torwart kam der FC Bayern nicht in Frage
Mit Marokkos Nationalkeeper Yassine Bounou, kurz Bono, kursiert alsbald der Name eines weiteren WM-Helden. Der 31-Jährige des FC Sevilla könne sich einen Abschied aus Spanien vorstellen, sofern die Perspektive gegeben sei, meldet das Portal "fussballtransfers.com". Doch die Gerüchte verstummen schnell - wohl auch, weil Bono nur ungern als Lückenfüller bis Juni gekommen wäre.
Sommer avanciert zum Favoriten
Schnell wird klar, dass die Münchner in Yann Sommer einen Wunschkandidaten ausgemacht haben. Sein Vertrag in Gladbach läuft Ende Juni aus. Dass der Schweizer Nationalkeeper am Niederrhein verlängert, gilt als unwahrscheinlich. Doch Gladbach-Sportchef Roland Virkus schiebt dem vorzeitigen Wechsel (vorerst) einen Riegel vor.
Ulreich und Nübel nur mit Außenseiterchancen
Während die Bayern-Bosse es Sven Ulreich - obwohl offiziell eigentlich Ersatz von Neuer - dem Vernehmen nach nicht zutrauen, den verletzten Routinier bis Saisonende zu ersetzen, wird auch eine vorzeitige Rückholaktion des an AS Monaco verliehenen Alexander Nübel diskutiert. Problem: Der Ligue-1-Klub hat die Fäden in der Hand, gleichzeitig sind Nübels Absichten uneindeutig.
Nagelsmann wird nervös
Nachdem Julian Nagelsmann im Dezember noch entspannt auf Nachfragen nach dem Stand der Torwart-Suche reagiert, wird der Bayern-Coach kurz vor Saisonstart nervös. "Was wenn sich Ulreich nächste Woche das Innenband reißt? Dann muss ein ganz junger Torwart in der Champions League und der Bundesliga spielen. Dann sagt jeder: Seid ihr noch ganz dicht?", mahnte Nagelsmann nach dem Trainingslager in Katar.
Verletzung schlimmer als gedacht?
Derweil machen Gerüchte die Runde, dass Neuers Verletzung noch viel schlimmer als angenommen ist. Es gibt gar Spekulationen, dass es sich um einen komplizierten offenen Schien- und Wadenbeinbruch handelte. Ob der Routinier tatsächlich wie öffentlich behauptet zur neuen Saison wieder angreifen kann, scheint offen.
Sommer will nach München
Mit Sommer haben die Bayern-Verantwortlichen mittlerweile eine Einigung erzielt, wie es in verschiedenen Medienberichten heißt. Das Problem: Gladbach braucht einen Ersatz. Kandidat soll Jonas Omlin von HSC Montpellier sein. Doch der Ligue-1-Klub sträubt sich noch, den Schweizer abzugeben.
Vorzeitige Nübel-Rückkehr "vom Tisch"
Das angedachte vorzeitige Comeback von Leihspieler Nübel muss sich der FC Bayern derweil abschminken. "Der Wechsel ist vom Tisch. Alexander spielt in der Rückrunde in Monaco", sagte Nübel-Berater Stefan Backs wenige Tagen vor dem Start der zweiten Halbserie bei "Sky". Der 26-Jährige kehrt nun im Juli nach München zurück. Ob er dort angesichts des drohenden Bankplatzes bleibt, ist fraglich.
Selbst BVB-Keeper Kobel ein Thema
Nicht akut aber dennoch auf dem Radar des FC Bayern für die Zukunft befindet sich offenbar Gregor Kobel von Borussia Dortmund. Wie der "kicker" berichtet, gab es bereits eine "sanfte" Kontaktaufnahme zum 25-jährigen BVB-Keeper. Ab 2024 könnte es intensiver werden.
Nächste Verhandlungsrunde wegen Sommer
Nach dem Verbleib von Nübel in Monaco geht der Poker um Sommer in die finale Phase. Laut "Sky" haben die Bayern ihr Angebot von bisher fünf Millionen Euro deutlich erhöht. Demnach werden Gladbach nun acht Millionen plus eine Million Euro als mögliche Bonuszahlung geboten - Gladbach lehnt jedoch abermals ab. Zuletzt hieß es, dass die Fohlen zehn Mio. Euro fordern.