So baute Eintracht Frankfurt den Kader um
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So läuft der Umbruch bei Eintracht Frankfurt
Nach dem Verlust der "Büffelherde" stand für Eintracht Frankfurt in diesem Sommer ein großer Umbruch an, Sportvorstand Fredi Bobic hatte bis zum letzten Tag der Transferperiode alle Hände voll zu tun. Wer ist an den Main gewechselt? Wer musste den Klub verlassen? So haben die Hessen ihren Kader umgebaut:
ABGÄNGE: Luka Jovic
Anfang Juni herrschte endlich Klarheit: Nach monatelangen Spekulationen um seine Zukunft schloss sich Jovic dem spanischen Rekordmeister Real Madrid an. 60 Millionen Euro Ablöse überwiesen die Königlichen an den Main. "Sportlich gesehen ist der Abgang von Luka Jovic ein großer Verlust für uns", erklärte Sportvorstand Fredi Bobic.
Sébastien Haller
Gut einen Monat später folgte der Wechsel von Haller zu West Ham United. Der Transfer des Stürmers spülte nach Medienberichten zwischen 40 und 50 Millionen Euro in die Kassen. "Natürlich ist der Abgang eines Spielers von seinem Format sportlich ein Verlust für uns. Aber Sébastien ist jederzeit offen und fair mit seinen Ambitionen umgegangen. Und für uns gibt es natürlich wirtschaftliche Schmerzgrenzen", sagte Bobic.
Jetro Willems
Mit dem Wechsel zu Newcastle United entsprachen die Eintracht-Verantwortlichen dem Wunsch des Defensivspielers nach mehr Spielzeit. Ein Jahr darf sich der 25-Jährige nun in der Premier League beweisen. Willems' Vertrag bei der SGE läuft noch bis 2021.
Danny Blum
Nach seiner Leihe zu UD Las Palmas in Spanien wurde Blum in diesem Sommer zum VfL Bochum verkauft. Wie viel Geld die Westfalen für den Linksaußen nach Frankfurt überwiesen haben, ist offiziell nicht bekannt. Im Gespräch sind aber 700.000 Euro.
Tuta
Lucas Silva Melo - kurz Tuta - kam im vergangenen Winter und ist eine Investition in die Zukunft. In dieser Saison wird der Brasilianer allerdings nicht für die SGE spielen. Der Innenverteidiger soll sich stattdessen ein Jahr beim belgischen Erstligisten KV Kortrijk beweisen.
Branimir Hrgota
Nach drei Jahren in der Mainmetropole war für den Schweden im Sommer Schluss. Der Vertrag des Mittelstürmers wurde nicht verlängert. Hrgotas Weg geht nun bei der Spielvereinigung Greuther Fürth in der 2. Bundesliga weiter.
Andersson Ordóñez
Der Abwehrspieler blieb in Quito, der Hauptstadt von Ecuador. Der dortige Erstligist Deportiva Universitaria, an den Ordóñez in der Saison 2018/2019 ausgeliehen war, zog eine im Leihvertrag vereinbarte Kaufoption. Bei der Eintracht konnte sich der Profi zuvor nicht durchsetzen.
Ante Rebic
Nach langem Transfer-Hickhack stand am Tag vor dem Deadline Day fest: Ante Rebic verlässt die Eintracht in Richtung AC Milan. Damit verlor Frankfurt nach Jovic und Haller auch den letzten verbliebenen Stürmer der einstigen "Büffelherde".
Marc Stendera
Am letzten Tag des Transferfensters löste die Eintracht den Vertrag mit Mittelfeldspieler Stendera auf. Der einst als Riesen-Talent gehandelte Mittelfeldspieler schließt sich Hannover 96 in der 2. Bundesliga an.
Nelson Mbouhom
Nach Stationen in den Jugendabteilungen des FC Barcelona, Real Valladolid sowie der TSG Hoffenheim wechselte der Offensivspieler im Jahr 2014 in das Nachwuchsleistungszentrum der Eintracht. Durchsetzen konnte sich Mbouhom im Profi-Bereich der Adlerträger aber nicht, sein Vertrag wurde in diesem Sommer nicht verlängert. Der Kameruner schloss sich den Sportfreunden Lotte an.
Mit Patrice Kabuya (Hamburger SC II, Foto), Tobias Stirl (VfL Wolfsburg II) und Mischa Häuser (FSV Frankfurt) verließen zudem drei junge Eigengewächse die Eintracht. Sie alle zählten in der abgelaufenen Spielzeit zwar offiziell zum Frankfurter Profi-Kader, hatten aber keine Zukunft im Team von Adi Hütter.
ZUGÄNGE: André Silva
Ante Rebic ist weg, André Silva wechselte dafür im Tausch an den Main. Der Portugiese ist ein "richtig guter Fußballer, er wird eine ganz andere Note reinbringen. Wir wollten ja immer mit zwei Stürmern spielen", freute sich Fredi Bobic über den Neuzugang. Silva wird zunächst für ein Jahr ausgeliehen. Danach besitzt die Eintracht eine Kaufoption.
Küsschen für's Tattoo
Nach längerem Tauziehen brachte die Eintracht Ende August den Transfer von Dost unter Dach und Fach. Sieben Millionen Euro überwiesen die Verantwortlichen an Sporting. Der Niederländer unterschrieb im Gegenzug für drei Jahre und soll Sébastian Haller vergessen machen. Bobic bezeichnete Dost als "wichtigen Baustein" und zeigte sich überzeugt, dass der frühere Wolfsburger "gleich in der Lage ist zu helfen".
Daichi Kamada
Vom Abstellgleis zum Hoffnungsträger? Nach einer einjährigen Leihe zum belgischen Erstligisten VV St. Truiden kehrte Kamada an den Main zurück. Der Japaner hat sich körperlich entwickelt und will nun voll angreifen. "Er hat einen Riesenschritt nach vorne getan, hat eine tolle Entwicklung genommen, nicht nur fußballerisch, sondern auch in der Persönlichkeit", schwärmte SGE-Coach Adi Hütter.
Erik Durm
Durm wurde als Backup für die Außenpositionen geholt. Nach dem Abstieg von Huddersfield Town war der Weltmeister von 2014 ablösefrei zu haben. Sollten Filip Kostic oder Danny da Costa ausfallen, steht mit dem 27-Jährigen ein solider und erfahrener Ersatz parat.
Dejan Joveljic
Der Serbe kam als perspektivischer Nachfolger für Luka Jovic von Roter Stern Belgrad und kostete vier Millionen Euro. Der Joveljic gilt trotz seiner jungen Jahre als abgezockt, torgefährlich und ist mit einer großen Portion Selbstbewusstsein ausgestattet. "Ich bin ein hart arbeitender Stürmer, der weiß, wie man das Tor trifft. Und ich kann von überall treffen", erklärte er bei seiner Vorstellung.
Djibril Sow
Sow wurde als Verstärkung für das zentrale Mittelfeld verpflichtet, konnte allerdings verletzungsbedingt bislang noch kein Spiel für die Adlerträger bestreiten. Mittlerweile trainiert der 22-jährige Schweizer, für den die Hessen neun Millionen Euro an den BSC Young Boys überwiesen, immerhin wieder mit.
Dominik Kohr
Kohr kam für 8,5 Millionen Euro von Bayer Leverkusen und soll die Qualität im Mittelfeld erhöhen. Der 25-Jährige ist als Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff eingeplant, soll hinten Bälle abräumen und vorne verteilen. Allerdings hat Kohr mit Sow und Rode auch bärenstarke Konkurrenz auf seiner Position.
RÜCKKEHRER: Kevin Trapp
Nach seiner Leihe in der Saison 18/19 kehrte Trapp nach langem Tauziehen Anfang August endgültig von PSG nach Frankfurt zurück und unterschrieb einen Vertrag bis 2024. Neun Millionen Euro Ablösesumme sollen dem Vernehmen nach geflossen sein. "Das war ein tolles Jahr, das bei meiner Entscheidung sicher eine große Rolle gespielt hat", sagte Trapp. "Jetzt will ich helfen, dass wir die nächsten Jahre genauso weitermachen."
Martin Hinteregger
Nachdem er bereits in der abgelaufenen Rückrunde vom FC Augsburg ausgeliehen war, verpflichtete die Eintracht Hinteregger in diesem Sommer fest. Vorangegangen waren jedoch schwierige Verhandlungen zwischen den Klubs, eine Rucksack-Affäre, ein verpasstes Mannschaftsfoto und ein Alkohol-Video. Am Ende zahlte Frankfurt zwölf Millionen Euro an den FCA. Der Österreicher unterschrieb bis 2024 bei seinem Traumklub.
Sebastian Rode
Rode überzeugte während seiner halbjährigen Leihe so sehr, dass die Eintracht ihn trotz einer Knieverletzung bis 2024 unter Vertrag nahm. Mittlerweile steht der ehemalige BVB-Profi wieder in voller Fitness auf dem Feld und soll mit seinem unbändigen Kampfgeist dazu beitragen, Spiele zu gewinnen.