Kevin Großkreutz: Eine wechselhafte Karriere
Weltmeister, Double-Gewinner, Absteiger, "Dönerwerfer" und "Lobby-Pinkler": Kevin Großkreutz hat in seiner Karriere schon jede Menge erlebt. Inzwischen kickt der gebürtige Dortmunder in der 3. Liga beim KFC Uerdingen. Wir blicken zurück auf eine wechselhafte Karriere.
Anfänge in Ahlen
Bei Rot Weiss Ahlen beginnt im Jahr 2006 die Profi-Karriere von Kevin Großkreutz. 2008 steigt er mit dem Klub in die 2. Bundesliga auf und avanciert in jener Saison zum zweitbesten Torschützen seines Teams (zwölf Treffer).
Vorstellung beim BVB (2009)
Durch seine guten Leistungen wird Borussia Dortmund auf den 21-Jährigen aufmerksam, der in seiner Kindheit schon beim BVB spielte. Als Jugendlicher muss Großkreutz den Verein allerdings verlassen, weil er als zu schmächtig eingestuft wird.
Echte Liebe
Mit der Rückkehr zum BVB geht für Großkreutz ein Traum in Erfüllung. Der Dortmunder Junge, der bereits im frühen Kindesalter eine Dauerkarte für die Spiele der Schwarzgelben besitzt, macht nie einen Hehl aus seiner Vereinsliebe. Kein Wunder, dass die Borussia sein Verein ist. Großkreutz wächst mitten in Dortmund auf. Als Liebesbeweis lässt er sich sogar die Skyline seiner Heimatstadt in die Wade stechen.
Allrounder
Bei Borussia Dortmund spielt Kevin Großkreutz auf etlichen Positionen. Hauptsächlich wird er allerdings auf der offensiven Außenbahn oder als Außenverteidiger eingesetzt. In der Saison 2012/13 muss er am letzten Spieltag sogar ins Tor, als Roman Weidenfeller mit Rot vom Platz fliegt.
Beginn der Nationalmannschafts-Karriere
Seine guten Leistungen beim BVB spülen Großkreutz bis in die deutsche Nationalelf. Am 13. Mai 2010 debütiert der Allrounder in einem Freundschaftsspiel gegen Malta. Weitere fünf Einsätze folgen.
WELTMEISTER!
Trotz überschaubarer Einsatzzeit im DFB-Dress beruft Bundestrainer Joachim Löw Großkreutz 2014 in den Kader für die WM in Brasilien. Deutschland holt den Titel, Großkreutz darf die begehrteste Fußball-Trophäe der Welt in die Höhe stemmen - ohne allerdings auch nur eine Minute gespielt zu haben.
Erfolge, Erfolge, Erfolge I
Auch mit dem BVB gewinnt Großkreutz reihenweise Titel. Dazu gehören unter anderem die Meisterschaft 2011 und das Double 2012.
Versprechen eingelöst
Vor allem die Meisterschaft 2011 hinterlässt auch optische Spuren. Oktober 2010 entscheidet Großkreutz, sich die Haare so lange wachsen zu lassen, bis der BVB Meister ist. Gut ein halbes Jahr später wird die Mähne radikal gestutzt.
Kumpel Klopp
Eng verbunden ist Großkreutz' Dortmunder Zeit mit der Person Jürgen Klopp. Unter dem Star-Trainer blüht er auf und wurde zum Stammspieler. Als Thomas Tuchel den BVB im Sommer 2015 übernimmt, wird Großkreutz kaum noch berücksichtigt und in die zweite Mannschaft abgeschoben.
Schuhe Schnüren in der Türkei
Im Sommer 2015 geht Großkreutz zu Galatasaray. Das Problem: Der türkische Klub reicht unvollständige Unterlagen ein und somit ist der Ex-BVB-Profi sechs Monate lang nicht spielberechtigt. Er trainiert ein halbes Jahr am Bosporus und wechselt - ohne ein Spiel gemacht zu haben - wieder nach Deutschland zum VfB Stuttgart.
Das erste Jahr beim VfB
Sportlich läuft es nach seinem Wechsel zum VfB Stuttgart Anfang 2016 nicht rund. Nach einem Muskelbündelriss kann Großkreutz am Ende der Saison kaum noch mitwirken und steigt mit den Schwaben ab.
Das zweite Jahr beim VfB
In der Saison 2016/17 absolviert Großkreutz hingegen bis zu seiner Vertragsauflösung einen Großteil der VfB-Partien. Dabei gelingt ihm ein Treffer.
Kult-Kicker mit Kontroversen I
Abseits des Feldes fällt Großkreutz in seiner Karriere vermehrt durch Eskapaden auf. Im Mai 2014 soll er einem Fan einen Döner ins Gesicht geworfen haben. Ein zugehöriges Verfahren wurde allerdings eingestellt. Im gleichen Jahr soll er zudem nach dem DFB-Pokalfinale in eine Hotellobby uriniert haben.
Kult-Kicker mit Kontroversen II
Beim VfB Stuttgart leistet sich Großkreutz seinen wohl größten Ausrutscher. Er verbringt eine Party-Nacht mit minderjährigen Nachwuchskickern des VfB, besucht mit ihnen angeblich sogar ein Freudenhaus und wird danach in eine Schlägerei verwickelt. Das Resultat: einvernehmliche Vertragsauflösung.
Neue Aufgabe im blauen Dress
Im Sommer 2017 wagt Großkreutz beim SV Darmstadt 98 einen Neuanafang in Luga zwei. Für die Lilien läuft Großkreutz 28 Mal auf.
Rückkehr nach NRW
Auch um seiner Heimat Dortmund wieder näher zu sein, wechselt Großkreutz zur Spielzeit 2018/19 zum KFC Uerdingen. Bei dem Drittligisten ist der er gesetzt, sorgt aber für weitere Eklats. Unter anderem soll es zu Handgreiflichkeiten in der Kabine gekommen sein. Zudem ist Großkreutz seit dem Oktober 2018 Co-Trainer des VfL Kemminghausen. Der Klub steigt 2019 in die Bezirksliga ab.