Dem Jubel folgte bei den deutschen Ski-Rennläufern der Frust: Nach dem Sieg von Josef Ferstl und dem Ausfall von Felix Neureuther kam nun das Olympia-Aus für Medaillenhoffnung Stefan Luitz. Und Viktoria Rebensburg stürzt spektakulär.
Erst Felix Neureuther, nun Stefan Luitz: Innerhalb von zwei Tagen sind den deutschen Ski-Rennläufern gleich zwei der größten Medaillenhoffnungen für die Olympischen Spiele abhanden gekommen.
Keine 48 Stunden nach dem Jubel über den historischen Weltcupsieg von Josef Ferstl im Super-G von Gröden, machte sich der große Frust bei der deutschen Mannschaft breit: Luitz erlitt beim Riesenslalom in Alta Badia einen Kreuzbandriss im linken Knie und wird damit ebenso wie der am vergangenen Freitag operierte Neureuther in Pyeongchang nicht starten könne.
Alpindirektor Wolfgang Maier war nach der neuerlichen Hiobsbotschaft am Boden zerstört. "Das frustet uns schon extrem. Da fehlen dir mit der Zeit die Worte. Jedes Mal, wenn wir uns anstrengen, kriegen wir wieder einen drauf. Da fragt man sich schon, was tut man da eigentlich", sagte er und ergänzte: "Felix war schon eine harte Nummer und jetzt das."
Neureuther hatte vor seiner Verletzung den Slalom in Levi gewonnen, Luitz in Beaver Creek sowie Val d'Isere mit den Rangen drei sowie zwei seine Ambitionen für Olympia unterstrichen.
Rebensburg trotz schwerem Sturz unverletzt
Beinahe hätte es auch noch Viktoria Rebensburg erwischt. Die zweifache Saisonsiegerin stürzte beim zweiten Super-G im französischen Val d'Isere schwer, blieb aber unverletzt. Das war an einem für sie insgesamt enttäuschenden Wochenende eine gute Nachricht. "Mir geht's gut", bestätigte die Olympiasiegerin lächelnd.
In Alta Badia herrschte zur gleichen Zeit Weltuntergangsstimmung. Nach nur vier Toren und neun Fahrsekunden hatte Luitz seinen Lauf auf der Gran Risa abgebrochen - offensichtlich mit Schmerzen im linken Knie.
Nach einer ersten Untersuchung durch den österreichischen Mannschaftsarzt Christian Hoser wurde Luitz umgehend ins 130 km entfernte Innsbruck gefahren.
Nach einem bislang so verheißungsvollen Winter werden in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) wohl die aufstrebenden Abfahrer für die Höhepunkte sorgen müssen: Ein Sieg durch Ferstl, ein dritter Rang durch Thomas Dreßen, dazu zahlreiche Top-Platzierungen, "man sieht: Wir haben die Berührung zur absoluten Weltspitze gefunden", sagte Maier nach der traditionsreichen Abfahrt am Samstag in Gröden.
