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Sportler des Monats: Timo Werner trifft und trifft

Spielte im September in Topform: Leipzigs Timo Werner
Spielte im September in Topform: Leipzigs Timo Werner
Foto: © Roger Petzsche
03. Oktober 2017, 13:44
sport.de
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Vom Sündenbock und Hassobjekt zur Sturmhoffnung einer ganzen Fußballnation. Timo Werner ist längst angekommen in der Liga der prominentesten Spieler hierzulande. Im September überzeugte er sowohl in seinem Leipziger Vereinstrikot als auch im Dress der deutschen Nationalmannschaft mit tollen Leistungen und sehenswerten Toren. Ganz klar: Für sport.de ist der 21-Jährige der Sportler des Monats September.

Der Monat begann für Timo Werner in sportlicher Hinsicht mit einem Erfolg, den er allerdings kaum auskosten konnte geschweige denn wollte. Gerade hatte der Stürmerstar des Bundesliga-Spitzenteams RB Leipzig für die DFB-Elf im so wichtigen WM-Qualispiel in Tschechien zum 1:0 getroffen, da musste er erneut beschämende Gesänge über sich ergehen lassen. 

Statt den Torschützen für seine Leistung zu feiern, waren dieselben Schmährufe zu hören wie zuvor schon in dutzenden Bundesligaspielen mit den Roten Bullen aus Leipzig. Seit seinem geschundenen Elfmeter in der Vorsaison gegen Schalke 04 verfolgen Timo Werner diese diffamierenden Gesänge.

Werner war es wie so häufig egal und lieferte auf dem Rasen seine Leistung ab - allein dafür gebührte ihm der Respekt seiner Teamkollegen.  

Schon die fünfte Bundesliga-Saison für Werner

Zu welch herausragenden Leistungen der pfeilschnelle Offensivspieler fähig ist, stellt er bereits die fünfte Bundesliga-Spielzeit in Folge unter Beweis. Als Teenager gelang ihm schon 2013/2014 beim VfB Stuttgart der Durchbruch im deutschen Oberhaus. Insgesamt 95 Bundesligaspiele standen bis 2016 zu Buche, ehe ihn Ralf Rangnick für zehn Millionen Euro nach Leipzig holte. 

Seit dem hat er nochmals deutlich zugelegt. Seine Torquote ist nach oben geschossen, seine Fähigkeiten bei der Ballverarbeitung, dem Torabschluss, dem Kombinationsspiel und den Tempoläufen nochmals deutlich besser geworden. Kein Wunder, dass er für Joachim Löw längst zur 1A-Personalie für die Mittelstürmer-Position geworden ist.

Nach dem zweiten Länderspiel im September, welches Werner mit einem Doppelpack beim 6:0 gegen Norwegen abschloss, flogen dem gebürtigen Stuttgarter in seiner Heimat die Komplimente zu.

Auch Bundestrainer Löw meint: "Er hat einen brutalen Zug zum Tor und Schnelligkeit. Das ist extrem schwer zu verteidigen. Was er für Wege macht, ist schon klasse. Der Zug, immer an vorderster Stelle zu sein, zeichnet ihn aus."

Werner betreibt Werbung in eigener Sache

Spätestens mit seiner Gala-Vorstellung gegen Norwegen hat Timo Werner beste Image-Pflege betrieben. Den Stürmer mit beleidigenden Gesängen zu diskreditieren, scheint endlich und endgültig nicht mehr angesagt zu sein. Der Respekt vor den erbrachten Leistungen ist dafür zu groß geworden. 

In der Bundesliga wurde die Top-Verfassung weiter Woche für Woche bestätigt. Fünf Tore in den letzten fünf Meisterschaftseinsätzen sprechen eine eindeutige Sprache. Klar, dass die Gerüchte um hochkarätige Angebote für den torgefährlichsten deutschen Stürmer der letzten Jahre weiter zunehmen. Jüngst wurde Werner mit beiden spanischen Spitzenteam Real Madrid und FC Barcelona in Verbindung gebracht. 

"Hätte gerne Trophäen in der Hand"

Spekulationen um seine Zukunft irritieren den 21-Jährigen längst nicht mehr. Er gab zuletzt im "kicker" offen zu: "Natürlich will ich irgendwann einmal bei einem ganz großen Klub spielen. Ich hätte gerne Trophäen in der Hand. Im besten Falle wäre ich gerne Deutscher Meister, Champions-League-Sieger, Welt- und Europameister."

Nur wer sich größtmögliche Ziele setzt, kann auch bestmögliche Leistungen erbringen. Das hat Timo Werner längst verstanden. Auf eine harte Probe wird sein Ehrgeiz und seine Entschlossenheit dennoch seit einer Woche gestellt. Der 1,80-Meter-Mann leidet seit dem Champions-League-Spiel bei Beşiktaş unter rätselhaften Schwindelgefühlen. Nach der Auswechslung in der Königsklasse kosteten ihm diese gesundheitlichen Probleme jüngst auch den Bundesliga-Einsatz gegen Köln sowie die Länderspielreise.

Bekommt der RB-Star seine Beschwerden, die aus einer Halswirbelverletzung hervorgehen sollen, zeitnah in den Griff, wird er der Bundesliga und der DFB-Elf sicher weiter seinen Stempel aufdrücken. Um dann als Stürmer Nummer eins seiner ersten Weltmeisterschaft entgegenzufiebern. Verdient hat er es allemal.

Mats-Yannick Roth

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