Es hatte sich bereits angedeutet, nun ist es Realität: Andries Jonker ist mit sofortiger Wirkung nicht mehr Trainer des VfL Wolfsburg. Das teilte der Klub am Montagmorgen mit. Diese Entscheidung trafen die Geschäftsführer Wolfgang Hotze und Dr. Tim Schumacher sowie Sportdirektor Olaf Rebbe in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat.
Ein Nachfolger steht bereits fest. Der frühere Mainzer Trainer Martin Schmidt übernimmt nach Vereinsgaben.
"Ausschlaggebend für uns, diesen Schritt zum jetzigen Zeitpunkt zu vollziehen, waren nicht allein die jüngsten Eindrücke des Stuttgart-Spiels, sondern auch die in den zurückliegenden Wochen wahrnehmbare Stagnation in der Entwicklung unserer erst im Sommer in weiten Teilen neu formierten Mannschaft", erklärte Hotze auf der vereinseigenen Homepage und fügte hinzu: "Wir danken Andries Jonker und seinem Trainerteam aber ausdrücklich dafür, dass sie den VfL in der zurückliegenden Saison in letzter Minute noch zum Klassenerhalt geführt haben."
Die Entscheidung, so früh in der Saison einen Wechsel auf der Trainerposition zu vollziehen, sei "alles andere als leicht gefallen": "Wir sind bei unseren internen Beratungen am Ende aber zu der Überzeugung gekommen, dass wir diese Aufgabe mit einem neuformierten Trainerteam angehen wollen."
Einer neuer Mann steht quasi bereit
Neben Andries Jonker mussten auch die Assistenztrainer Uwe Speidel und Fredrik Ljungberg sowie Spielanalytiker Jan van Loon ihren Hut nehmen.
Jonker hatte die Wölfe im Februar übernommen und den Ex-Meister in der Relegation vor dem Abstieg in die Zweitklassigkeit bewahrt - doch eine wirkliche Besserung war trotz der Investitionen von rund 60 Millionen Euro in die neue Mannschaft nicht wirklich zu erkennen. Nach nur vier Punkten aus den ersten vier Spielen und vor allem ernüchternden Auftritten war der 54-Jährige zuletzt stark unter Druck geraten.
Bereits am Montag soll ein nun Martin Schmidt die Übungen der Wölfe leiten. "Wir haben in dieser Woche zwei schwierige Spiele vor der Brust und somit keine Zeit zu verlieren, wollten aber auch keine Interimslösung anstreben, sondern sofort den neuen Cheftrainer installieren", erklärte Rebbe.