Eine Lösung ist nicht in Sicht. Das US-Unternehmen "Discovery" und der Pay-TV-Sender "Sky" können sich nicht über die Einspeisung von 45 Spielen aus dem Bundesliga-Paket einigen.
Drei Tage vor der ersten Live-Übertragung bei der "Discovery"-Tochter "Eurosport" sind die Fronten weiter verhärtet. Für den Fan bedeutet der nicht gelöste Streit zusätzliche Kosten.
"Wir sind weiter an einer Lösung interessiert, an juristische Schritte denken wir nicht", sagte "Discovery"-Chefin Susanne Aigner-Drews. Vor einigen Wochen hatte "Discovery" noch eine einstweilige Verfügung gegen "Sky" erwirkt und Werbeaussagen verbieten lassen.
"Discovery/Eurosport" hat von der Deutschen Fußball Liga ein Paket mit 45 Spielen erworben, die Mehrzahl davon am Freitagabend. Über eine Einspeisung ins "Sky"-Programm können sich die Unternehmen nicht einigen. "Stand heute werden wir die von uns erworbenen Bundesligaspiele exklusiv im 'Eurosport Player' zeigen", sagte Susanne Aigner-Drews. Dabei handelt es sich um ein Angebot, das nur über das Internet zu empfangen ist.
"Eurosport"-Premiere am Samstag
"Jetzt liegt der Ball bei 'Eurosport'", sagte "Sky"-Chef Carsten Schmidt. "Wir haben 'Eurosport' ein faires und wirtschaftlich sinnvolles Angebot vorgelegt." Beide Seiten liegen dem Vernehmen nach weit auseinander und erwecken nicht den Eindruck, dass eine Einigung kurz bevorsteht.
Am Samstag feiert "Eurosport" seine Premiere. Der Spartensender zeigt mit dem Supercup erstmals ein Spiel aus seinem 45-Partien-Paket über den kostenpflichtigen "Eurosport Player". Das ist für die Fußballfans kein Problem, denn die Partie zwischen Meister Bayern München und Pokalsieger Borussia Dortmund ist parallel beim "ZDF" zu sehen. Gleiches gilt für den Bundesliga-Auftakt am 18. August mit Bayern gegen Leverkusen.
Erst eine Woche später wird mit der Partie des 1. FC Köln gegen den Hamburger SV eine Übertragung ausschließlich über den "Eurosport Player" gezeigt. Bei dem derzeit gültigen Angebot kostet ein Jahrespass 29,99 Euro.
Last-Minute-Lösung ungewiss
Neben dem Supercup darf "Eurosport" 30 Freitagsspiele, je fünf Partien am Sonntag (13:30 Uhr) und am Montag (20:30 Uhr) sowie die vier Relegationspartien übertragen. "Sky" zeigt alle anderen Partien. Fans müssen also bei beiden Medienunternehmen Kunde sein, wenn sie alle Spiele der 1. Liga sehen wollen.
Ob es eine Lösung in letzter Minute gibt, ist schwer einzuschätzen. Nach einem ersten Streit erzielten die beiden Medienunternehmen am letzten Tag eine Teil-Lösung. Diese schloss allerdings die Bundesligaspiele aus.
Eine Einigung sei "derzeit nicht ausgeschlossen", sagte ein Sprecher des Kartellamtes. Das Ergebnis der Verhandlungen sei noch unklar. Das Kartellamt hatte sich bei der Ausschreibung der DFL "für den Verbraucher vorteilhafte Produktverbesserungen" gewünscht und ein Alleinerwerbsverbot zur Bedingung gemacht. Diese auch "No-Single-Buyer-Rule" genannte Auflage machte es "Sky" unmöglich, wie in den Vorjahren alle Spiele zu erwerben und zu zeigen.




























