In einem exklusiven Interview hat Ousmane Dembélé Einblicke in seine Gefühlswelt nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus des BVB gegeben. Ein Vorfall, der ihn nach eigener Aussage noch lange verfolgt hat. Positiv blickte der Youngster dagegen auf sein erstes Jahr in der Bundesliga zurück.
"In den ersten Wochen nach dem Anschlag habe ich immer an diesen Moment gedacht", berichtete der Franzose im Gespräch mit "Sky Sport News HD". "Ich war schockiert über das, was passiert ist. Im Bus war alles schon sehr bizarr, aber der Morgen danach war eine Katastrophe", verriet Dembélé.
Dass die Champions-League-Partie gegen den AS Monaco nur 24 Stunden später über die Bühne ging, kann der 20-Jährige auch mit einigen Monaten Abstand nicht nachvollziehen. "Und dann mussten wir auch noch Fußball spielen. Vielen wollten nicht auflaufen, eigentlich keiner, aber wir konnten nichts machen", so Dembélé: "Wir waren gezwungen, das Spiel zu absolvieren."
Lobende Worte fand der Shootingstar der Dortmunder für den Umgang von Ex-Trainer Thomas Tuchel mit der schwierigen Situation. "Der Trainer stand voll hinter uns. Auch er hatte kein Kopf für ein Fußballspiel", erklärte der 20-Jährige, und fügte hinzu: "Aber so ist das eben."
Die überraschende Trennung von Tuchel habe ihn durchaus getroffen, gab Dembélé darüberhinaus zu: "Ich bin enttäuscht, weil er ein Trainer war, der mir viel Vertrauen geschenkt hat. Thomas war immer für mich da und hat mir viel beigebracht. Er ist ein sehr guter Trainer." Von zwischenmenschlichen Problemen habe er selbst "nichts mitbekommen".
Aubameyang "wäre kaum zu ersetzen"
Mit seinem ersten Jahr im schwarz-gelben Dress zeigte sich der Flügelstürmer rückblickend zufrieden: "Er war eine gute Saison. Auch, wenn es schwierige Phasen gab. Wir haben uns für die Champions League qualifiziert und den Pokal geholt. Das war sehr wichtig für uns", sagte Dembélé, der vom Team schnell und gut aufgenommen wurde: "Die ganze Mannschaft hat es mir leicht gemacht. Ich war schnell integriert. Vor allem die 'Franzosen' Auba und Guerreiro waren sehr wichtig. Auch das Trainerteam hat mich sofort akzeptiert."
Ein besonderes Lob gab es für "Sturmpartner" Pierre-Emerick Aubameyang, der Dembélé "oft wichtige Tipps gegeben hat". Wie es mit dem Gabuner weitergeht, konnte auch Ousmane Dembélé nicht verraten. Dass ein Abgang des Torschützenkönigs die Borussia schwer treffen wird, steht für den Franzosen jedoch fest: "Er muss jetzt über seine Zukunft entscheiden. Wenn er gehen sollte, wäre er kaum zu ersetzen."
Geht es nach dem 20-Jährigen, wird die kommenden Saison der Dortmunder noch etwas besser als die vergangene. "Wir wollen eine bessere Saison spielen als zuletzt. Der 2. Platz ist unser Ziel. Vielleicht können wir die Bayern ja ärgern. Am Ende", so Dembélé, "will ich unbedingt einen Titel haben".